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1,4 Milliarden Verbraucher Auf Indien entfällt mehr als die Hälfte der Zuflüsse in globale Aktien

Indiens Regierungschef Narendra Modi will die Volkswirtschaft entschlossen auf die Zukunft ausrichten
Indiens Regierungschef Narendra Modi will die Volkswirtschaft entschlossen auf die Zukunft ausrichten: Die digitale Wirtschaft des Landes trägt schätzungsweise bereits 22 Prozent zur Gesamtproduktion bei. | Foto: Imago Images / Hindustan Times
Prashant Kothari

Indien schreibt Geschichte. Ende 2022 hat das Land das Vereinigte Königreich als fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt abgelöst. Vor einigen Monaten gelang Indien erstmals die schwierige Landung eines Raumschiffes am Südpol des Mondes. Und unlängst war die Hauptstadt Neu-Delhi Gastgeber des G20-Gipfels der führenden Industrie- und Schwellenländer. Auch hierbei handelt es sich um eine Premiere: Es ist das erste Mal, dass ein Land der südlichen Hemisphäre dieses Spitzentreffen ausgerichtet hat.

Jede dieser Errungenschaften ist für sich allein genommen schon beeindruckend. Aber in der Summe wird deutlich, wie stark der Einfluss ist, den Indien mittlerweile auf der wirtschaftlichen und geopolitischen Weltbühne hat. Investoren sollten diese Entwicklung auf dem Radar haben: Die Marktkapitalisierung des indischen Aktienmarkts erreichte vor wenigen Monaten ein Allzeithoch von 3,8 Billionen US-Dollar, und indische Aktien haben ihre Pendants aus den anderen Schwellenländern schon vor einiger Zeit überholt. 

Doch das ist erst der Anfang. Wir sehen gute Gründe, warum indische Aktien in den globalen Aktienportfolios einen festen Platz haben sollten. 

Dynamische Transformation für ein stabiles Wachstum

Die Fundamentaldaten indischer Unternehmen sind vielversprechend. Das Land gehört nicht nur zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt, sondern auch zu den am stärksten diversifizierten. Diese Vielfalt ist seine Stärke. Das ist einer der Gründe, warum das reale BIP-Wachstum des Landes weitaus weniger volatil ist als das der anderen Schwellenländer (siehe Grafik 1).

Grafik 1: Diversifiziert und stabil: In Indien ist das BIP-Wachstum weniger konzentriert und weniger volatil als in anderen Schwellenländern

In seiner Vielfalt spiegeln sich der große Industriesektor, der wachsende Verbrauchermarkt und der sich verschärfende Wettbewerb wider. Das hat auch dazu beigetragen, dass indische Unternehmen höhere Gewinne erzielen als die Unternehmen in den übrigen Schwellenländern (Grafik 2).

Grafik 2: Auf dem Vormarsch: ROE für die nächsten 12 Monate (%)

Die Investitionen Indiens in Technologie und die Digitalisierung der Wirtschaft dürften der Eigenkapitalrendite der Unternehmen einen Schub geben. Eines der Prestigeprojekte der Regierung ist India Stack, eine einheitliche Softwareplattform, die Indiens Bevölkerung in das digitale Zeitalter bringen und die digitale Infrastruktur und den Zugang zu Onlinediensten verbessern soll. Von einem digitalen Ausweissystem über Sofortüberweisungen bis hin zu Online-Kundenüberprüfungen – dank der rasanten Digitalisierung Indiens können Verbraucher aus städtischen und ländlichen Gebieten nun bargeldlos bezahlen, Unternehmen können papierlose Transaktionen durchführen und die Bevölkerung kann online öffentliche Serviceangebote nutzen.

All das trägt dazu bei, die finanzielle Inklusion in dem Land voranzubringen, die Produktivität zu steigern und gleichzeitig die Korruption einzudämmen. Entscheidend für Investoren ist, dass Kleinunternehmen durch diese Maßnahmen leichteren Zugang zu Krediten für ihren Geschäftsausbau erhalten.