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Umfrage unter Ökonomen US-Notenbank hebt Zins schneller an als der Markt erwartet

Die Eurodollar-Futures, die weltweit am meisten gehandelten kurzfristigen Zinskontrakte, unterschätzen das Straffungstempo im Laufe der nächsten zwei Jahre, erklärten 55 Prozent der Volkswirte in einer vom 12. bis 16. Juni durchgeführten Befragung unter Ökonomen.

Die Investoren in die Kontrakte gehen nach Aussage von Conrad DeQuadros, leitender Ökonom von RDQ Economics in New York, von langsameren Schritten bei den Zinsanhebungen aus als die US-Notenbank selber. Sie dürften auch die jüngsten Berichte übersehen haben, die nach der konjunkturellen Schrumpfung im ersten Jahresviertel nun eine zunehmende Dynamik in der größten Volkswirtschaft der Welt aufzeigten, fügte er hinzu.

“Ich finde es irgendwie seltsam, dass der Markt noch nicht einmal die von der Fed gelieferte Medianprognose eingepreist hat”, sagte DeQuadros. “Es wird eine Anpassung nach oben geben.”

Die Optionen auf Eurodollar-Terminkontrakte zeigen eine Wahrscheinlichkeit von 47 Prozent, dass der Fed-Leitzins zum Jahresende 2015 bei 0,75 Prozent oder niedriger liegen wird. Die Chance auf einen Zinssatz von 2 Prozent oder niedriger bis Ende 2016 liegt demnach bei 54 Prozent.

Im März hatten die Fed-Währungshüter vorausgesagt, dass der Fed-Funds-Satz, der derzeit zwischen null und 0,25 Prozent liegt, bis Ende des kommenden Jahres auf ein Prozent steigen und Ende 2016 bei 2,25 Prozent liegen wird.

Der Offenmarktausschuss (FOMC) der Fed beendet am Mittwoch seine zweitägige Sitzung. Die Notenbanker unter der Führung von Janet Yellen werden dabei auch neue Prognosen für Wirtschaft, Inflation und Arbeitslosigkeit sowie für den zu erwartenden Kurs der Leitzinsentwicklung bekannt geben.

Auch nach Auffassung von Carl Riccadonna, leitender US-Ökonom von Deutsche Bank Securities in New York, fokussieren sich die Anleger wohl zu stark auf den Rückgang der Wirtschaftsleistung um ein Prozent im ersten Quartal, der durch das schlechte Winterwetter bedingt war. Stattdessen sollten sie lieber den Anzeichen für eine Erholung Beachtung schenken.

“Unserer Meinung nach wächst die Wirtschaft in diesem Quartal über vier Prozent und dürfte in der späteren Jahreshälfte um die 3,5 Prozent expandieren”, erklärte Riccadonna. Die von den Terminkontrakten angedeuteten Geldmarktsätze “müssen von diesen Niveaus aus steigen”.

“Letztlich wird die Fed zugeben, dass die Zinsen früher” und in einem schnelleren Tempo steigen werden, meinte Riccadonna.

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