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Katastrophenhausse: Anleger in der Zwickmühle

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Bankenunion ist Voraussetzung für finanzielle Repression

Höhere Steuern und Abgaben auf Ersparnisse, Schuldenschnitte, höhere Inflation, Kapitalverkehrskontrollen und drastische Kürzungen von Sozialleistungen. Die bereits auf den Weg gebrachte europäische Bankenunion ist Voraussetzung für die Umsetzung der finanziellen Repression.

Die Finanzmärkte bleiben so lange ruhig, wie die Investoren dem Boiling-Frog-Syndrom unterliegen. Und dies wird so lange anhalten, bis das sich verschlechternde Umfeld immer schwerer zu ertragen ist und somit den sozialen Frieden gefährdet.

Somit steigt zunächst nicht etwa die Gefahr eines Crashs an den Kapitalmärkten, sondern eher die Wahrscheinlichkeit einer sogenannten Katastrophenhausse.

Bereits vor einem Jahrhundert prägte der österreichische Nationalökonom Ludwig von Mises den Begriff des Crack-up Booms, der sogenannten Katastrophenhausse.

Extrem niedrige Zinsen gepaart mit einer ausufernden Geldschwemme führen zu einem starken Preisanstieg von Sachwerten, da Investoren mangels Alternativen in Aktien und Immobilien fliehen.

Bruchstelle im sozialen Frieden


Eine solche Phase kann anhalten, solange die Zinsen niedrig bleiben. Die Zentralbanken können die Vermögensverwässerung theoretisch so lange weiter treiben, bis eine Bruchstelle im sozialen Frieden der Gesellschaft entsteht, da nur Vermögende an dieser Katastrophenhausse partizipieren, während weniger Vermögende durch den negativen Realzins enteignet werden.

Dieser soziale Frieden kann jederzeit aufbrechen, etwa durch politisches Chaos in Italien oder eine weitere Bankenschieflage oder einen allgemeinen Vertrauensverlust in die Zentralbanken. Dann wird die spekulative Blase platzen.

Wie lange eine Katastrophenhausse andauern wird, lässt sich naturgemäß nicht vorhersagen. Für den Anleger zählt jedoch wie in jeder Marktübertreibung die Frage, ob man vor der Korrektur dumm aussieht oder erst danach.

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