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Krautzbergers Kosmos: Anlagechancen dank verschiedener Geldpolitiken

Michael Krautzberger
Michael Krautzberger
Die Geldpolitiken der Notenbanken dürften in den kommenden Monaten ungewöhnlich stark voneinander abweichen: Die US-Notenbank Fed dürfte ihr Anleihekaufprogramm angesichts des verbesserten konjunkturellen Umfelds herunterfahren. Die Bank of Japan hingegen befindet sich inmitten eines noch nie dagewesenen Programms zur geldpolitischen Lockerung. Die Europäische Zentralbank wiederum hat gerade erst die Zinsen gesenkt, um ein zu tiefes Absinken der Inflation und eine Fragmentierung des Kapitalmarkts im Euroraum zu vermeiden. Die Bank of England verfolgt einen Ansatz, der vor allem auf die Gesundheit des Bankensektors und des Finanzmarkts ausgerichtet ist.

Aus dieser ungewöhnlichen Gemengelage ergeben sich sehr interessante Investmentchancen. Nehmen wir zum Beispiel das erwartete Szenario, dass die Fed ihr Anleihekaufprogramm schon bald reduzieren dürfte: Angesichts dessen gehen wir davon aus, dass die Renditen von Vermögenswerten, die als risikolos gelten, mittelfristig steigen dürften. Daher halten wir Short- Positionen in entsprechenden Papieren, zum Beispiel US-Staatsanleihen. In Europa erscheinen uns Anleihen ausgewählter Peripheriestaaten nach wie vor interessant. Dabei gehen wir auf Basis fundamentaler und strategischer Faktoren taktisch vor. Momentan bevorzugen wir Spanien, Portugal, Irland und ausgewählte Instrumente in Italien.

Zudem halten wir unsere Short-Sicht auf den Schweizer Franken gegenüber dem Euro. Denn obwohl nach wie vor Risiken für Investoren in Europa bestehen, beobachten wir, dass Investoren Long-Positionen im Franken, der als sicherer Hafen gilt, auflösen.

Im Bereich der Unternehmensanleihen erkennen wir Anlagechancen im unteren Bereich des Kreditspektrums vergleichsweise stabiler Sektoren. Ein Beispiel dafür sind nachrangige Anleihen der Versorgerbranche. Bei nachrangigen Papieren aus der europäischen Finanzbranche gehen wir vor dem Hintergrund der neuen Regulierungsvorschriften, vor allem hinsichtlich der Kapitalanforderungen, sehr selektiv vor.

Schließlich bieten auch Staatsanleihen von Schwellenländern Chancen. Dabei bevorzugen wir Fremdwährungsanleihen, die auf US-Dollar lauten, gegenüber Anlagen in lokalen Währungen. Dies gilt besonders für Länder mit hohen Leistungsbilanz-Ungleichgewichten, weil dort eine lokale Währungsabwertung Teil des Normalisierungsprozesses ist.  

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