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Liquid Alternatives Abgespeckte Hedgefonds als Allheilmittel

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Auch Odeys Strategie gibt es seit Mai 2009 in einer mit der europäischen Fondsrichtlinie konformen Version. Seit September 2014 ist der CF Odey Absolute Return in Deutschland zugelassen. CF steht dabei für die britische Fondsgesellschaft Capita Financial Managers. Mit einem Plus von 181 Prozent ist er der mit Abstand beste Liquid-Alternative-Fonds der vergangenen fünf Jahre (siehe Tabelle).

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Die Manager James Hanbury und Jamie Grimston kaufen weltweit Aktien, Anleihen, Fonds, Währungen und Derivate und gehen dabei sowohl long als auch short. Derzeit ist das Duo vor allem in Aktien investiert. Die genaue Asset Allocation gibt die Firma allerdings nicht bekannt, zumindest nicht der Presse. Ein paar Hedgefonds-Manieren sind eben doch noch übrig geblieben.

Bekannt ist: Hanbury und Grimston suchen nach Unternehmen in Märkten, in denen die Bewertung noch ineffizient ist. Natürlich sollten sie gute Wachstumsaussichten haben. Am liebsten kauft das Duo Aktien eigentümergeführter Firmen. Hanbury: „Eigentümer planen und investieren einfach langfristiger.“ Wie auch schon bei ihrem Chef steht die Vermeidung von Verlusten für sie an erster Stelle.
 
Völlig falsche Vorstellungen

Doch inwieweit können Hanbury und Grimston ihrem Chef überhaupt nacheifern? „Viele Investoren haben völlig falsche Vorstellungen davon, was diese Produkte leisten können“, sagt Stephan Schrödl, Analyst von Fondsconsult Research.

Die meisten Strategien hätten ihre Hochzeit in den 80er und 90er Jahren gehabt, als die Märkte noch nicht so effizient waren. „Da konnte man etwa mit Convertible-Arbitrage wirklich noch eine ordentliche Überrendite herausholen.“ Aber die Ergebnisse von vor 20 Jahren seien heute bei der Masse der Produkte und der Effizienz der Märkte nicht mehr darstellbar. Zumal nicht jede Hedgefonds-Strategie eins zu eins in einen engen Ucits-Mantel passt.



Der größte Unterschied zu klassischen Hedgefonds: die Liquidität. So müssen Investoren von Ucits-Fonds ihre Anteile mindestens zweimal im Monat kaufen oder verkaufen können, bei den meisten können sie es sogar täglich. Hinzu kommen zahlreiche Vorgaben, die für mehr Sicherheit sorgen sollen: So sind beispielsweise echte Leerverkäufe verboten. Fondsmanager müssen den Umweg über Contracts for Difference (CFD) nehmen.

Auch physische Rohstoffe dürfen nicht gekauft werden. Diese Vorschrift lässt sich zwar mit Swap-Konstruktionen ebenfalls umgehen, aber viele Manager verzichten lieber komplett auf diese Anlageklasse, weil sie sich die relativ teuren Konstruktionen in ihren Ucits-Fonds nicht leisten können oder wollen. Ausgeschlossen sind auch Immobilien- und Private-Equity-Investments. Direkte Kredite kommen ebenfalls nicht infrage, und die einzelnen Positionen im Fonds sind auf maximal 10 Prozent des Portfolios begrenzt.