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Maklerpool-Chef über Fintechs Darum bietet Fondsnet keine Beratungs-Apps an

Fondsnet-Geschäftsführer Georg Kornmayer
Fondsnet-Geschäftsführer Georg Kornmayer

DAS INVESTMENT.com: Setzt ihr Maklerpool Beratungs-Apps ein, die den Berater bei der Kundenbetreuung unterstützen?

Georg Kornmayer: Bis dato werden mobile Anwendungen bei uns hauptsächlich zu Informationszwecken genutzt. Sie sind damit ergänzende Dienstleistungen für Berater und ihre Kunden und nicht als Substitut für ein Beratungsgespräch zu sehen. Die Art und Intensität ihrer Nutzung hängen von der jeweiligen Zielgruppe und vom einzelnen Anleger ab – unabhängig vom gesellschaftlichen Trend, dass solche Apps eine immer größere Akzeptanz verzeichnen. Die Entwicklung ist mit der der Discounter vergleichbar, bei denen die Käufer ein standardisiertes und schnell verfügbares Produkt ohne persönliche Beratung wünschen. Dieser Klientel bieten unsere IT-Lösungen bereits viele Lösungen und wir arbeiten weiter daran, dieses Angebot auszubauen.

10 brennende Fragen zu Fintechs Fünf Expertenmeinungen

Fintechs: Harte Konkurrenz, willkommener Kooperationspartner oder beides? Wie stehen Sie zu Robo-Beratern, Online-Vermögensverwaltern, Beratungsapp-Anbietern, Vergleichsportalen & Co.?

Kornmayer: Viele Kunden investieren hierzulande nach wie vor nicht in Fonds oder andere höherverzinsliche Produkte, sondern setzen trotz ausbleibender Geldvermehrung weiter auf Festgeld. Ein Grund für dieses Verhalten ist offensichtlich, dass sie bei den genannten Anlageformen noch keinen überzeugenden Zugang gefunden haben. Damit greifen weder eine persönliche Beratung noch die Angebote der Vermögensverwalter, Fintechs oder Discounter. Es muss daher das gemeinsame Ziel der Marktteilnehmer sein, diese Kunden für die Fondsanlage zu gewinnen. Wir begrüßen deshalb alle Maßnahmen und Geschäftsmodelle, die dazu beitragen, die Gesamtkundenquote bei Investmentfonds nachhaltig zu erhöhen. Welchen Vertriebsweg der Kunde letztendlich wählen möchte, bleibt ihm überlassen.

Welchen Fintech-Anbieter sehen Sie als größte Konkurrenz zu traditionellen Finanz- und Versicherungsmaklern an?

Kornmayer: Aktuell steckt der Fintech-Bereich noch in den Kinderschuhen. Man muss sich vor Augen führen, was ein Fintech als Sammelbegriff für Finanztechnologien genau ist: Im Endeffekt nichts anderes als eine technische Unterstützung des Beratungsalltags. Unter diesen Vorzeichen setzen viele Berater bereits seit langem auf Fintech, ohne das Label in der Außendarstellung marketingwirksam zu verwenden. Hierzu gehören zum Beispiel elektronische Antragsstrecken, Online-CRM-Systeme und vieles mehr. Es bleibt abzuwarten, in welche Richtung der Fintech-Trend geht und welche Angebote sich auf Kundenseite durchsetzen werden. Nach unserer Einschätzung sollten Fintech-Instrumente in der Hand eines erfahrenen Beraters durch eine intelligente Kombination mit klassischen Tools einen noch größeren Mehrwert bieten.

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