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Vor Referendum Anleger ziehen ihr Geld aus Großbritannien ab

Vor der Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Schottlands haben Anleger in den letzten beiden Monaten Kapital im Umfang von nahezu zwei Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) aus britischen Aktienfonds abgezogen. Abgeschreckt werden sie offenbar von der erhöhten Unsicherheit über die Folgen des möglichen Austritts Schottlands aus dem Vereinigten Königreich für den Aktienmarkt des Landes.

Aktienfonds mit einem Anlagehorizont bei britischen Aktien haben zwischen dem 1. Juli und dem 8. September Abflüsse über 27 Tage im Umfang von 1,97 Milliarden Dollar gesehen, wie aus Daten vom spezialisierten Dienstleister EPFR Global in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts am Donnerstag hervorging. 23 Tage in diesem Zeitraum endeten mit Zuflüssen. Netto ergab sich damit ein Minus von 596,4 Millionen Dollar.

“Das Sentiment für britische Aktien hat sich abgekühlt”, stellte Stratege Manish Kabra von der Bank of America in London fest, “in den letzten fünf Monaten ist Geld aus britischen Aktien geflossen. In den letzten beiden Monaten hat dieser Trend sich mit Sicherheit verstärkt”.

Am Donnerstag kommender Woche werden die Schotten in einem Referendum über den Verbleib ihres Landes im britischen Staatenbund von Großbritannien und Nordirland entscheiden. Bei einem positiven Votum entstünde nach einer Übergangszeit ein neuer souveränder Staat in Europa. Die Wahrscheinlichkeit einer Zustimmung zur Unabhängigkeit war am Wochendende laut einer Meinungsumfrage vom Institut You-Gov wesentlich gewachsen. Demnach wollten sich 51 Prozent der Stimmberechtigten für die Unabhängigkeit aussprechen.

Laut dem leitenden Kapitalallokationsspezialisten Alain Bokobza von der Société Générale sind die wachsenden Kapitalabflüsse vor allem auf die Überlegung zurückzuführen, dass ein unabhängiges Schottland zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union führen könnte.

Bereinigt um die noch unentschlossenen Wahlberechtigten hat das Institut Survation ein Umfrageergebnis auf Basis von 1000 Befragten zwischen dem 5. und dem 9. September für die Tageszeitung Daily Record in Glasgow erstellt. Demnach übersteigt die Zahl der “Nein"-Stimmen mit 53 Prozent jene der ‘‘Ja"-Stimmen mit 47 Prozent.

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