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Schlimme Finger im Februar 2024 Vor diesen Finanzdienstleistern warnt aktuell die Bafin

Fingerzeig und Gauner im Hintergrund
Fingerzeig und Gauner im Hintergrund: Die Bafin warnt regelmäßig vor bestimmten Finanzanbietern. | Foto: Jessica Hunold mit Canva

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) überwacht den hiesigen Markt für Finanzdienstleistungen. Stößt sie auf Ungereimtheiten, veröffentlicht sie einen Warnhinweis. Dabei kann es sich um vielfältige Verstöße gehen, ein fehlender Wertpapierprospekt ist noch ein vergleichsweise harmloses Vergehen. Regelmäßig bieten Unternehmen oder Privatpersonen auch Finanz- oder Wertpapierdienstleistungen an, ohne die dafür erforderliche Lizenz zu besitzen.

Einige Anbieter geben sich dabei als bekanntes Finanzunternehmen aus – sie versuchen, ihre Produkte unter dem Namen einer bekannten Fondsgesellschaft oder eines Finanzdienstleisters anzubieten. Andere Warnungen beziehen sich auf direkten Finanzbetrug: Hinter dem vermeintlich lukrativen Angebot steckt einfach Luft, das Geld der Anleger verschwindet auf undurchsichtige Weise. Häufig gehen Anleger dabei einer betrügerischen Internetseite auf den Leim.

DAS INVESTMENT stellt regelmäßig vor, welche Regelverstöße und Betrugsversuche die Bafin im jeweiligen Vormonat beobachtet hat.

Ohne Bafin-Erlaubnis tätig

Wer in Deutschland Bank- und Wertpapierdienstleistungen anbieten möchte, benötigt dafür eine Erlaubnis nach dem deutschen Kreditwesengesetz (KWG) beziehungsweise dem Wertpapierinstitutsgesetz (WpIG). Die zugehörigen Lizenzen bei der Bafin zu beantragen, ist aufwendig. Das komplizierte und langwierige Prozedere soll sicherstellen, dass Verbraucher und Unternehmen auf integere Finanzmarktteilnehmer und sichere Produkte und Leistungen stoßen. Die Finanzaufsicht hat stets einen Blick auf den Markt und beobachtet, wer sich den Regeln möglicherweise entzieht.

Im Februar hat die Bafin unter anderem vor M.B.F. Management Limited und dessen Internetseite mbf-limited.com gewarnt: Die Betreiber bieten nach Kenntnis der Aufseher Finanz- und Wertpapierdienstleistungen ohne Erlaubnis an.

Dasselbe gilt für FCapital24 und die Website fcapital24.eu. Die Betreiber haben offenbar die Domain gewechselt: Im Dezember warnte die Bafin vor einer Website mit ähnlichem Namen, damals hieß sie fcapital24.com.

Ebenso warnen die Finanzaufseher Verbraucher vor dem Finanzanbieter CapitalMarket24 und der Internetseite capitalmarket24.com – auch dort könnte eine Erlaubnis fehlen.

 

Der Anbieter Bitiros Investment mit der Website bitirosinvestment.com ist der Bafin ebenfalls aufgefallen: Das angeblich in Berlin ansässige Unternehmen vertreibt ohne Erlaubnis Bankgeschäfte und Finanzdienstleistungen, darunter Anlagen in Kryptowährungen, ETFs, Gold, Immobilien, landwirtschaftliche Produkte und binäre Optionen.

Bei Angeboten von Chainpilot über die Website chainpilot.co sei ebenfalls Obacht geboten: Die unbekannten Betreiber bieten mutmaßlich unerlaubt Finanz- und Wertpapierdienstleistungen an. Auf der Internetseite fehlt zudem das gesetzlich vorgeschriebene Impressum.

Auch ohne Erlaubnis fischen die Betreiber der Website Linq-catpial.de nach Anlagekunden.

Dasselbe gilt für die Seiten eatradingcenter.top und foxmngt.com.

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Die Bafin warnt auch vor Angeboten von AIFMD. Über die Internetseite aifmd.info sollen Anleger angeblich mit Währungen und Kryptowerten handeln können. Die Anbieter verschweigen ihre Rechtsform, der Internetseite fehlt ein Impressum.

Auch bei Cryptoglobalx läuft etwas schief: Über cryptoglobalx.com sollen sich angeblich Aktien, Anleihen, Währungen, Rohstoffe und Kryptowerte handeln lassen. Die Betreiber haben dafür aber mutmaßlich keine Bafin-Lizenz.

Die Bafin warnt ebenfalls vor QunatumIPOAdvisors. Der Anbieter täusche vor, dass bei ihm Aktien der französischen Firma Ampere SAS erhältlich seien. Er besitzt allerdings keine Erlaubnis nach dem Kreditwesengesetz (KWG) oder dem Wertpapierinstitutsgesetz (WpIG).

Auch AIX Trader bietet über aix-trader.com Finanzdienstleistungen an, ohne die erforderliche Erlaubnis zu besitzen.

Das Unternehmen Zinsvergleich24 offeriert laut Bafin Festgeldverträge. Ebenso würden über zinsvergleich-24.com Finanz- beziehungsweise Wertpapierdienstleistungen angeboten. Auch dort fehlt eine Bafin-Lizenz.

 

Ebenso stoßen die Angebote eines Akteurs namens Renditeplaner den Finanzaufsehern sauer auf. Unter renditeplaner.de und renditeplaner.com sowie per E-Mail erhalten Verbraucher dort Geldanlagen angeboten. Das Unternehmen erwecke den Anschein, eine Bafin-Lizenz zu besitzen und mit lizenzierten Banken zusammenzuarbeiten, beides sei jedoch nicht der Fall, sagt die Finanzaufsicht.

Der Anbieter FIRE Group Limited aus Dubai soll eigene Anleihen in Deutschland angeboten haben. Anleger würden bei ihrem Kauf angeblich gleichzeitig in Hotelimmobilien investieren. Die Bafin hat weitere Angebote untersagt.

Vorsicht sei auch bei Benzing & Partners geboten, warnt die Bafin. Der Akteur werbe mit Finanz- beziehungsweise Wertpapierdienstleistungen, ohne dafür eine Erlaubnis zu haben.

Ebenfalls ohne Lizenz ist Kapital Allianz unterwegs. Es steht im Verdacht, verbotenerweise Finanz- und Wertpapierdienstleistungen anzubieten. Mitarbeiter meldeten sich telefonisch bei Verbrauchern und böten ihnen an, Festgeldkonten zu eröffnen, warnt die Bafin.

Auch das Unternehmen MPC Bulgaria Ltd. mit Sitz in Varna, Bulgarien, ist der Finanzaufsicht aufgefallen. Es bietet ebenfalls verbotenerweise Finanz- und Wertpapierdienstleistungen an. Das Unternehmen wird nicht von der Bafin beaufsichtigt.

Dasselbe gilt für die Anbieter Alliance Market Group mit der Website alliancemarketgroup.pro, den Betreiber Enyx Solutions Ltd mit der Website enyx.finance sowie für Angebote der Website capitalmgm.com.