Optionen sind faszinierend und sehr riskant. Sie können richtig stark steigen, aber auch genauso stark fallen – und zwar von Tag zu Tag. Diese Erfahrung haben Carolin Tsalkas von der Honestas Finanzberatung GmbH und Christian Müller von Natixis Investment Managers gemacht.
„Wenn man jung ist, dann investiert man ziemlich wild und bunt. Ich habe gern Knockouts gemacht und da war dann auch mal das ganze Geld weg“, erinnert sich Tsalkas. Müller hatte im Studium gerade etwas über Optionsscheine und Knock-outs gelernt und mit Studienkollegen damit herumexperimentiert. Nach einem Tag hatten sie ihr Investment verdoppelt und „dann dachten wir, wow, das läuft so weiter und am nächsten Tag haben wir alles verloren“. Ein bisschen wie im Casino und von der Dynamik ähnlich wie am Neuen Markt.
Profis berichten: Aktien-Investments, die schiefgingen
Stephan Volkmann, Geschäftsführer der Eleway GmbH, hat dort während des Studiums mit Aktien gezockt. Da konnte es auch schonmal passieren, „dass man freitags etwas gekauft hat und montags war das schon wieder in der Grütze“.
Bei seinem ersten Investment war Alexander Mozer von Rezoom Capital, zwölf Jahre alt und wusste noch nicht, dass es Transaktionskosten gibt. Das hat dann dazu geführt, dass er „zum ersten Mal pleite war“.
Oliver Zastrow von Qcoon Invest GmbH hat ebenfalls früh angefangen zu investieren. Als Jugendlicher hat er ein Sparbuch, das sein Opa für ihn angelegt hat, geplündert, „weil ich dachte, es ist eine Riesenidee, dafür Aktien zu kaufen. In den neunziger Jahren gab es noch die Werft Bremer Vulkan. Man las die Börsenkurse in der Zeitung oder im Videotext. Wenn man länger nicht hingeguckt hat, dann wusste man aber auch nicht genau, was passiert war. Irgendwann habe ich dann in der Zeitung gelesen, dass das Unternehmen insolvent ist und die Kohle war weg“.
Das schlimmste Investment von Philipp Vorndran von Flossbach & Storch war eine Wandelanleihe von Focker. Vorndran hatte die Wandelanleihe des Flugzeugbauers für 20.000 D-Mark für 50 Prozent gekauft und sie dann für 0 Euro ausgebucht, als das Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten kam
„Das war damals eine ganze Menge Geld, hat wehgetan, aber es kam früh genug, dass ich in späteren Zeiten solche Dinge nicht mehr gemacht habe“.
Für Volker Schilling von Greiff Capital Management war eine vorsbörsliche Beteiligung an einer Firma mit dem Namen Wild Projects GmbH der größte Investmentflop. Bei der Firma kam es letztlich gar nicht zum Börsengang. Die Aktie hat Schilling auch heute noch in seinem Depot als Mahnmal dafür, dass „er diese gierige Entscheidung getroffen hat".
Noch mehr Investmentfails von weiteren Kapitalmarktprofis wie Elmar Peters oder Norbert Wulf findest du im Video.