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92 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für europäische Nebenwerte

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Der Performance-Sieger: SEB European Equity Small Caps

Dieser 1999 aufgelegte Fonds überzeugt in der Performance-Auswertung vor allem über den Drei- und Fünf-Jahres-Zeitraum. Aufgrund der recht hohen Risikokennzahlen im Stresstest reichte es im Gesamtranking allerdings nur für Platz 3. Bemerkbar macht sich das vor allem auch im bisher recht holprigen Jahresverlauf. Der Fonds zählt durch den volatilen Börsenstart 2016 zu den schlechtesten Fonds für europäische Nebenwerte.

Das bislang verantwortliche Manager-Duo Carsten Dehn und Ulrik Ellesgaard hat das knapp 340 Millionen Euro große Portfolio recht konzentriert gehalten. Dem Stockpicking-Ansatz geht ein quantitativer Auswahlprozess voraus, bei dem aus dem 8.000 Titel umfassenden Nebenwerte-Universum rund 250 infrage kommende Aktien übrigbleiben. Daraus wählen die beiden dann rund 45 bis 65 Titel für das Portfolio aus.

Dehn und Ellesgaard analysieren nicht nur die Unternehmenszahlen, sondern legen auch Wert auf persönliche Kontakte zu den Unternehmen, um sich ein Bild über die Qualität des Managements zu machen. Eine führende Marktstellung und eine hohe Preissetzungsmacht verbunden mit einer attraktiven Bewertung qualifizieren Firmen zur Aufnahme ins Portfolio. Zusätzlich schauen die beiden Dänen aber auch darauf, ob die Unternehmen stark von einzelnen Kunden oder Zulieferern abhängig sind. Aktien aus Großbritannien machen derzeit ein Viertel des Portfolios aus, die restlichen Positionen verteilen sich auf das westliche Kontinentaleuropa. Bis zu 10 Prozent dürfen die Manager auch Titel der osteuropäischen Schwellenländer berücksichtigen, machen derzeit allerdings keinen Gebrauch davon.

Aus Deutschland stammen derzeit zehn Titel, unter anderem Grenkeleasing. Die im S-DAX notierte Aktiengesellschaft mit Sitz in Baden-Baden ist spezialisiert auf Produkte der Bürokommunikation mit Objektwerten unter 25.000 Euro. Die besten Performance -Beiträge lieferten im bisherigen Jahresverlauf Dürr, Patrizia Immobilien und die italienische Banca IFIS. Die Titel im Fonds werden im Schnitt drei Jahre gehalten.

Anfang Mai hat Alexander Kokfelt den Fonds übernommen. Er arbeitete bislang im Small-Cap Team bei Danske. Da neben Dehn und Ellesgaard auch deren Assistent SEB verlassen hat, soll es im Laufe des Jahres weitere personelle Verstärkungen geben. Der mit dem SEB European Equity Small Caps vergleichbare Danske Europe Small Cap entwickelte sich allerdings insbesondere im Fünf-Jahres-Vergleich deutlich schlechter.

Der Stresstest-Sieger: MFS Meridian European Smaller Companies

Mit 22 Jahren Investment-Erfahrung ist Peter Fruzzetti ein erfahrener Manager. Federführend lenkt er zusammen mit Sandeep Mehta seit mehr als zehn Jahren den Europa-Nebenwertefonds der amerikanischen Gesellschaft. Der Investmentansatz ist Bottom-Up-getrieben. Deshalb spielen sehr gute Fundamentaldaten auf Firmen- und Branchenebene sowie die Wachstumsaussichten der Unternehmen bei der Einzeltitelauswahl auch eine größere Rolle als das Land, in dem die jeweiligen Firmen ihren Sitz haben. Ein besonderer Fokus liegt auf Unternehmen, die sich in einem frühen Entwicklungsstadium ihrer Geschäftstätigkeit befinden und ein überdurchschnittliches Wachstum erwarten lassen.

Fruzzetti streut den Fonds relativ breit. Aktuell befinden sich 153 Aktien im Portfolio, von denen fast die Hälfte aus Großbritannien stammt. Zu allen Unternehmenslenkern hält er regelmäßig Kontakt. So gibt es jährlich 300 bis 400 Treffen mit den jeweiligen Verantwortlichen.

Am stärksten übergewichtet ist das Portfolio in Firmen aus dem Segment Unternehmensdienstleistungen. „In dieser Branche konzentrieren wir uns auf Nischenanbieter sowie auf führende B2B-Dienstleister, die unserer Auffassung nach in der Lage sein sollten, sich über einen kompletten Geschäftszyklus erfreulich zu entwickeln“, erklärt Fruzatti. Deutlich untergewichtet hat er nach wie vor Aktien von Versicherern und Banken. Auch Firmen aus dem Segment Bergbau und Metalle mag Fruzzetti nicht. Die Titel sind in seinen Augen unkalkulierbar, da sie in hohem Maße von den schwankenden Rohstoffpreisen beeinflusst werden.

Zu den größten Einzelpositionen zählen aktuell der Fisch-Verarbeiter Bakkafrost von den Färöer-Inseln und der englische Catering-Dienstleister Compass Group. Deutsche Titel wie LEG Immobilien berücksichtigt Fruzzetti mit 12 Prozent.

Besonders volatile Marktphasen meistert der MFS Meridian European Smaller Companies besser als viele Konkurrenzprodukte. Die Volatilität über drei Jahre beläuft sich auf nur 10,42 Prozent. Mit 1.134 Milliarden Euro Volumen gehört der Fonds zu den größten Produkten im Crashtest. Deshalb ist er auch bis auf wenige Ausnahmen seit November 2015 für neue Investoren geschlossen. Seit seiner Gründung im November 2001 weist der Fonds eine Wertentwicklung von 405 Prozent auf.

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