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Active Share und Tracking Error Investment-Profis gegen Regulierung indexnaher Fonds

Viele Fonds in Deutschland, die offiziell als aktiv gemanagt firmieren, sind nach Ansicht von Finanz-Profis Mogelpackungen. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) unter ihren Mitgliedern hervor.  Nach Ansicht von knapp 90 Prozent der befragten Finanz-Experten sind mindestens ein Fünftel der Fonds in Deutschland, die als aktiv gemanagt deklariert sind, in Wirklichkeit verkappte Index Tracker. Damit sind Fonds gemeint, die zwar Gebühren als aktive Fonds verlangen, aber dennoch sehr eng einem Index folgen. 

13,3 Prozent der Befragten gehen sogar davon aus, dass dies auf mehr als 60 Prozent der Fonds zutrifft.

Auch der Finanzaufsicht Bafin machen Fonds, die stark an ihrem Vergleichsindex kleben, aber trotzdem Gebühren für aktives Management verlangen, Sorgen. Die deutsche Behörde will solche Produkte und deren Kosten künftig stärker regulieren. Laut DVFA-Mitgliedern ist es keine gute Idee: Die Mehrheit der Befragten (57,1 Prozent) lehnt den Eingriff des Regulators ab. 

Auch den Vorschlag des schwedischen Aktionärsverbandes zur strikteren Regulierung für aktive Investmentfonds halten die meisten Befragten (59,2 Prozent) für nicht oder für wenig hilfreich. In Schweden sind laut einer Studie mehr als 50 Prozent der aktiven Fonds verkappte Index Tracker. Der schwedische Verband schlägt daher vor, Regulatoren sollten alle aktiven Fonds, die mehr als 0,8 Prozent Gebühren verlangen und einen Tracking Error von weniger als vier Prozent sowie einen Active Share von weniger als 40 Prozent aufweisen, vom Markt verbannen.

Einzelne Kriterien wie etwa den Tracking Error oder den Active Share eines Fonds auszuweisen sei zwar sinnvoll, Produkte per Regulator vom Markt zu verbannen, sei jedoch der falsche Ansatz, heißt es in den Kommentaren der befragten DVFA Investment-Profis. Denn diese vertrauen beim Thema verkappter Index Tracker laut DVFA auf Transparenz und die Kraft des Marktes. Den Regulierer sehen sie lediglich in der Pflicht, die nötige Transparenz zu gewährleisten.

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