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Berater versus Online-Vermögensverwaltung „Der Marktanteil der Robo-Advisor liegt im Promille-Bereich“

Thorsten Pörschmann. Foto: 1Sigma
Thorsten Pörschmann. Foto: 1Sigma

DAS INVESTMENT.com: In welche Gruppen kann man die Robo-Advisor, die derzeit auf dem Markt sind, unterteilen? 

Thorsten Pörschmann: Unter dem Begriff „Robo-Advisor“ lässt sich sehr schlecht eine exakte Gruppeneinteilung vornehmen. Zwar sind die Systeme alle automatisiert, unterscheiden sich jedoch stark hinsichtlich Inhalt und Verpackungsform. Konzentriert man sich auf den Inhalt, würde sich folgende Einteilung ergeben:

1.) Passive Fonds eines Emittenten (zum Beispiel Vaamo)

2.) Passive Fonds von mehreren Emittenten (zum Beispiel Scalable Capital)

3.) Passive Fonds plus illiquide Assets (zum Beispiel Konsumentenkredite) (z.B. Cashboard)

4.) Passive Fonds von mehreren Emittenten plus aktive Fonds (zum Beispiel Parmenion CS)

Was schätzen Sie, wie hoch sind Marktanteil und verwaltetes Vermögen von Robo-Advisor im deutschen Retail-Asset-Management heute? 

Pörschmann: Das Gesamtvolumen aller Anbieter schätze ich derzeit auf circa 100 Millionen Euro, was einen Marktanteil eher im Promille- und nicht im Prozentbereich ausmacht.

Welche Anteile und Volumina könnten automatisierte Vermögensverwaltungen in den kommenden fünf bis zehn Jahren erreichen?

Pörschmann: Da ein Robo-Advisor 2016 nicht mit einem Robo-Advisor im Jahr 2020 gleichzusetzen ist, kann man aus dem derzeit geringen Marktanteil nicht auf zukünftige Erfolglosigkeit schließen. Künstliche Intelligenzen entwickeln sich nicht linear und der Absatz, wenn der B2B Markt erschlossen wird, ebenfalls nicht. 15 Prozent auf fünf bis zehn Jahre ist eine eher konservative Einschätzung. 60 Prozent des Börsenhandels sind heute schon automatisierte Trading-Systeme. In diese Richtung wird es auch im Asset-Management gehen.

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