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in Aus der Fondsbranche: neue ProdukteLesedauer: 3 Minuten

Blockchain-Studie 4 Thesen, wie Banken ihre Geschäftsmodelle ändern müssen

Transaktionen basierend auf Cryptofinance werden direkt zwischen Zahlendem und Empfänger abgewickelt und stellen so die Rolle der Intermediäre in Frage. „Angesichts der aktuellen Zahl an Intermediären, die an der Front-to-Back-Abwicklung von Wertpapieren und Derivaten beteiligt sind, könnten mit einer solchen Technologie erhebliche Kosten- und Zeiteinsparungen erzielt werden“, sagt Iris Grewe, Co-Autorin einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Bearingpoint.

Analysen des Bearingpoint Institute ergeben, dass durch die Nutzung der Blockchain-Technologie die durchschnittliche Bearbeitungsdauer bei Transaktionen von 24 Stunden auf 0,1 Sekunden verkürzt werden könnte. Gleichzeitig würden die durchschnittlichen Kosten von heute bis zu 40 Euro pro Transaktion auf nur noch fünf Euro fallen.

Verschiedene Branchenkennzahlen zeigen, dass mit der Technologie bis 2022 zwischen 13 bis 18 Milliarden Euro pro Jahr an Einsparungen in der Bankeninfrastruktur erzielt werden könnten, da Blockchain länderübergreifende Zahlungen, den Handel mit Wertpapieren sowie die Erfüllung regulatorischer Auflagen optimiert.

Vier Kernaussagen

Die Bearingpoint Institute-Studie erörtert das disruptive Potenzial von Blockchain sowie mögliche Implikationen für Finanzmärkte anhand von vier Kernaussagen:

1. Blockchain wird die etablierten Prinzipien von Governance und Wertschöpfung verändern

Blockchain ist das erste System, das die Limitierung der Datensynchronisierung außer Kraft setzt: Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen können Daten speichern und Applikationen mit einer 100-Prozent-Sicherheit ausführen.

2. Open Source Software erlaubt allen Teilnehmern neue Lösungswege

Bitcoin hat die Funktionsfähigkeit des Blockchain-Konzeptes bewiesen und ist der Startpunkt aller aktuellen Aktivitäten bezüglich dieser Technologie. Die Tatsache, dass Bitcoin eine Open Source Software ist, bietet allen Nutzern die Möglichkeit, neue Lösungswege einzuschlagen.

3. Traditionelle Markteilnehmer müssen sich in ihrer Rolle behaupten

Die Finanzindustrie wird bis 2017 eine Milliarde US-Dollar in die Blockchain-Technologie investieren - Führende Unternehmen haben bereits bis zu 20 individuelle Projekte, häufig in enger Zusammenarbeit mit Startups, implementiert.‘

4. Das Nachrüsten etablierter Technologien ist keine Option

Die abweichende Struktur, auf der traditionelle Technologien basieren, bietet nicht die Möglichkeit, Blockchain-Prinzipien anzuwenden. Neue, skalierbare Lösungen sind hier gefragt.

Zentralbanken der Zukunft?

Die sich abzeichnende Revolution durch Blockchain in der kommenden Dekade könnte den Einfluss des Internets in der vorangegangenen widerspiegeln. Laut Philip Godsiff vom Centre for the Digital Economy der Surrey Business School ist es durchaus vorstellbar, dass auch Zentralbanken in ihrer bisherigen Funktion nicht mehr benötigt werden, sobald Unternehmen und Privatpersonen sich gegen Banken entscheiden.

So würden aktuelle, staatlich kontrollierte Währungen durch eine Art digitale Währung ersetzt werden. „Wir sind noch ganz am Anfang der Reise, aber Blockchains könnten schon bald zu einer existentiellen Gefahr für das Finanzsystem führen“, so Godsiff.

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