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"Der Ertragsdruck ermuntert Real-Asset-Produktanbieter zu erhöhter Aktivität"

Markus Hill
Markus Hill
Erneuerbare Energien, Agrarinvestments, Forstwirtschaft und diverse andere Real Asset-Komponenten („Sachwerte“) haben mittlerweile Mainstreamcharakter in der täglichen Berichterstattung. Kontroverse Diskussionen über die sogenannte Energiewende in Deutschland finden ebenso regelmäßig statt wie auch die Diskussion in der Fachpresse über attraktive Investmentmöglichkeiten und über adäquate Produktverpackungen.

Die Branche vergibt Attraktivitätspunkte für Investorengruppen. Eine der vielleicht nicht am wenigsten attraktiven Gruppen scheinen Family Offices zu sein. Eine Frage, die sich vielleicht stellt: Rennt man dort eigentlich offene Türen ein mit „Vehemenz“ in der Produktpräsentation von Real Asset-Produkten seitens der Produktanbieter aus In- und Ausland?

Entscheidungssituation

Investmentfelder wie Erneuerbare Energien (Windkraft, Solarenergie, Biotreibstoffe etc.), Infrastruktur, Immobilien sowie Forst- und Agrarinvestments erinnern in ihrer Ausgestaltung oft eher an Projektfinanzierungen bzw. Direktinvestments, sofern man an dieser Stelle einmal die bekannten SRI-Anlageinstrumente wie Aktien, Renten und Fonds weniger intensiv betrachtet (Transparenzvorteil: Datenbanken, Research – Nachteil: Kriterien Diskussion).

Verkürzt dargestellt: Bei komplexen Investmentstrukturen und bei fehlendem Branchen-Know-how betrachten viele Produktentscheider aus Family Offices eine Black Box: Investiere ich in ein Projekt oder ein Bündel von Projekten, dann investiert man häufig „unternehmerisch“ mit einer Zusatzkomponente Illiquidität (zumindest temporär). Die Managementqualitäten von in- oder ausländischem Produktanbieter müssen evaluiert werden. Branchenspezifische Eigenheiten müssen berücksichtigt werden, Produktverpackungen müssen bewertet werden. Komplexitätsreduktion beim Produktauswahlprozess erscheint notwendig.

Family Offices und Risikomanagement

Diskutiert man mit Vertretern von Family Offices über klassische Investmentprodukte oder über scheinbar neue Real Asset-Produktvarianten wird eine Sache schnell klar: Langfristorientierung bei der Investmentpolitik, „moderat-realistische“ Ertragsvorstellungen und ein starker Risikomanagementgedanke stehen dort im Fokus des Produktauswahlverfahrens. Bereits gemachtes Vermögen soll erhalten werden, natürlich widerspricht dies nicht dem Wachstumsziel. 'Auf einen Wert von Ausgleich der realen Inflationsrate & Faktor „x“ kann man sich einigen. Wachstum durch operative Hektik bei Allokationsentscheidungen oder die blinde Gefolgschaft gegenüber Produkten sind hier fehl am Platz. Als verantwortlicher Verwalter von Mandantengeldern gilt hier das Motto: In der Ruhe liegt die Kraft.

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