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„Die größten Gewinner sind die Reits“ Über Wohnungen in Dublin, einen Student aus Frankfurt und die Deutsche Bank

Felix, 24 und aus Frankfurt, steht vor dem Beginn seines Studiums in Dublin. Seit er seinen Platz für das Master-Programm im Juni erhielt, sucht er.
„Ich bin ein wenig verzweifelt“, sagt Felix. Er will nicht, dass sein Nachname genannt wird - aus Angst, das könnte seine Chancen bei einem möglichen Vermieter schmälern. Er ist bereit, mehr als 1000 Euro pro Monat für eine Wohnung zu bezahlen. „Es ist ein Alptraum.“ Die Geschichte von Felix ist ein Beispiel für die Wohnungs- Krise, die über Irland hinweggeschwappt ist. Nach dem Zusammenbruch des Immobilienmarktes 2008 wurden nur noch wenige neue Häuser gebaut. In den vergangenen drei Jahren sind die Mieten um 25 Prozent nach oben geschossen. Eine Wohnung mit einem Schlafzimmer in der Innenstadt kann schon mal 1360 Euro im Monat kosten. Das macht Mietern zwar zu schaffen, ist allerdings ein Erfolg für Unternehmen wie die Deutsche Bank, Kennedy Wilson Holdings und irische Real Estate Investment Trusts (REITs). Sie hatten nach dem Zusammenbruch große Tranchen an Wohnimmobilien erworben. „Die größten Gewinner sind die, die früh eingestiegen sind, die Kennedy Wilsons, die REITs“, sagt Ronan Lyons, Volkswirt am Trinity College. „Der Ausblick für ihre Aktionäre ist exzellent, weil die Mieten wahrscheinlich weiter steigen werden - wenn auch vielleicht nicht mehr so stark.“
Die Deutsche Bank hatte vergangenes Jahr 680 irische Miethäuser von Danske Bank A/S gekauft, wie Bloomberg seinerzeit aus informierten Kreisen erfuhr. Kennedy Wilson verfügt über rund 1200 Immobilien in Dublin.
Seit Kennedy Wilson im Juni 2012 mit dem Kauf von Wohn- Objekten in Dublin begonnen hatte, sind die Wohnungspreise um rund 24 Prozent gestiegen. Und selbst seit dem Deutsche-Bank- Deal 2014 sind es plus 15 Prozent. Die Nachfrage „übt Aufwärtsdruck auf die Mieten aus“, sagt Philip O’Sullivan, Analyst bei Investec. „Wir erwarten einen weiteren Anstieg der Mieten.“
Die Anteilsscheine von Hibernian REIT, Besitzer von Wohnungen im Süden Dublins, haben sich in den vergangenen sechs Monaten um rund ein Zehntel verteuert. Konkurrent Irish Residential Properties REIT  liegt ebenfalls im Plus. Zum Vergleich: der Bloomberg Europe Real Estate Index ist im selben Zeitraum um 5,8 Prozent gesunken. Leute wie Felix bereiten die stetig steigenden Mieten indes große Sorgen. Vor kurzem schaute er sich eine Wohnung im Norden der Stadt an.
Er und seine Mutter waren früh bei dem Apartment angelangt. Was sie vorfanden, war eine Wohnung mit einem „schmutzigen“ Badezimmer - und das Ganze kostete 925 Euro im Monat. Während zehn Leute hinter den Deutschen warteten, machte Felix um die Wohnung einen Bogen.
Auch wenn der junge Mann noch darauf hofft, vielleicht über die Universität eine Unterkunft zu bekommen, bereit er sich darauf vor, bei einem Freund auf der Couch zu schlafen - falls es ihm nicht gelingt, bis zum Beginn der Vorlesungen eine eigene Wohnung zu finden.
Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass es so schwierig wird“, sagt er.

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