DER FONDS
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Aktuelle Ausgabe Interview: AGI-Manager über die weiteren Aussichten der Börse Bangkok Crashtest: Die besten Fonds für globale Value-Aktien |
Die Anbieter dürften an ihren Erstprodukten gut verdienen
Dass sich die neuen Geschäftsfelder für die beiden Anbieter lohnen können, zeigt ein Blick auf die jeweiligen Kosten. Die Verwaltungsvergütung beim Marshall-Wallace-Produkt erscheint mit 15 Basispunkten auf den ersten Blick günstig. Doch eine genauere Analyse der Kosten zeigt, dass zu der Verwaltungsvergütung noch 150 Basispunkte als Managementvergütung für die unterliegenden Hedgefonds sowie eine erfolgsabhängige Vergütung in Höhe von 20 Prozent des Mehrertrags gegenüber dem Vergleichsindex kommen. Somit liegen die Gesamtkosten dieses Produktes zwar in Bezug auf Hedgefonds im normalen Bereich, für einen ETF sind sie aber eher hoch.
Ähnlich verhält es sich auch beim ersten C-Quadrat-Index, auf den in etwa zwei Monaten ein ETF folgen soll: Während die Verwaltungsvergütung für den ETF noch nicht feststeht, belaufen sich die im Index verrechneten Kosten auf 100 Basispunkte. Mit dieser Kostenbelastung liegt das Produkt schon jetzt im Bereich anderer aktiver Manager und ist damit als ETF verhältnismäßig teuer. Zwar sieht die bisherige Wertentwicklung in Form von Rückrechnungen sehr gut aus. Dennoch bleibt aber abzuwarten, ob die zugrunde liegenden Modelle diesen Mehrwert auch in den realen Märkten liefern können.
Es ist davon auszugehen, dass die beiden hier beschriebenen Eintritte in den ETF-Markt nicht die letzten waren - insbesondere dann, wenn diese erfolgreich sein sollten. Denn schließlich wirkt Erfolg insbesondere in der Finanzbranche sehr anziehend und ruft schnell Nachahmer auf den Plan. Insgesamt betrachtet, sind solche Markteintritte nichts Schlechtes. Allerdings sollten sich Investoren, die sich für solche Produkte interessieren, die einzelnen Angebote genau anschauen und dabei auch auf die Nachhaltigkeit des dahinter stehenden Geschäftsmodells achten.
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