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Hotelmarkt Hotelimmobilien: Professionelle Anleger sorgen für neue Rekorde

Innside Hotel in Düsseldorf: Objekt des Spezialfonds „Vontobel Sustainable Real Estate Europe“
Innside Hotel in Düsseldorf: Objekt des Spezialfonds „Vontobel Sustainable Real Estate Europe“ | Foto: Melia_Hotels_International_Francisco_Guerrero

Deutschland wird als Urlaubsland immer beliebter. Die Übernachtungszahlen stiegen 2016 zum siebten Mal in Folge auf rund 450 Millionen. Weil die Zimmer der Businesshotels ebenfalls seit Jahren gut belegt sind, haben sich Hotels zu gefragten Immobilieninvestitionen entwickelt. Mit 4,9 Milliarden Euro hat der deutsche Hotelinvestmentmarkt 2016 ein Rekordergebnis erzielt und das Volumen vom Vorjahr um knapp 12 Prozent übertroffen. Und auch in diesem Jahr sind Budgethotels wie Luxushäuser bei Investoren beliebt.

Die Hotelbranche in Deutschland rechnet 2017 mit weiter steigenden Zimmerpreisen. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des „Sentiment Report Hotelmarkt Deutschland“ von Engel & Völkers Hotel Consulting und HQ plus. Demnach wird für die Hotelzimmerpreise in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Düsseldorf, Köln, Stuttgart und Dresden im laufenden Jahr ein durchschnittlicher Anstieg von sechs Prozent auf 120 Euro erwartet. „Die positive Stimmung auf Seiten der Hoteliers für 2017 bestätigt, dass sich Deutschland als einer der attraktivsten Märkte in Europa etabliert hat“, sagt Andreas Ewald, Geschäftsführender Gesellschafter der Engel & Völkers Hotel Consulting GmbH.


Quelle: Statista, Stand: Juni 2016

Zu dieser Einschätzung kommen offenbar auch die Kapitalanleger. „Der Rekordwert von knapp 5 Milliarden Euro zeigt die bei Investoren weiter wachsende Beliebtheit der Asset-Klasse Hotel“, meint Thorsten Faasch, bei Jones Lang LaSalle Senior Vice President der Hotels & Hospitality Group in Deutschland. „Deren Anteil am gesamten Transaktionsvolumen in Deutschland legte von 5 Prozent im Jahr 2012 auf 9 Prozent im vergangenen Jahr zu, in absoluten Zahlen ein Anstieg um 3,7 Milliarden Euro.“

Beteiligt an den großvolumigen Engagements waren vor allem institutionelle Anleger. Ihr Anteil am gesamten Hotel-Transaktionsvolumen machte rund 60 Prozent aus. In 52 Transaktionen setzten sie insgesamt 2,9 Milliarden Euro ein. Die beliebteste Vertragsform beim Kauf von Hotels bleiben Pachtverträge. Etwa 80 Prozent aller Transaktionen wurden auf dieser Basis veräußert.

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Und in diesem Jahr geht der Run auf Hotels weiter. So hat Quadoro Doric das Innside Hotel in Düsseldorf als Portfolioverwalter für den offenen Spezial-AIF „Vontobel Sustainable Real Estate Europe“ erworben. Das im Jahr 2001 erbaute Vier-Sterne-Hotel ist bis 2026 an die spanische Hotelgruppe Melia verpachtet. Für einen Publikumsfonds hat der Hamburger Investor Deutsche Fondsvermögen AG das NH Hotel in Weinheim gekauft. Das Objekt wurde zuletzt umfassend saniert und erneuert.

Bei ihren Investitionen setzen die Investoren nicht nur auf Bestand, sondern steigen zunehmend früher ein. Die Patrizia Immobilien AG hat sechs im Bau befindliche Hotelimmobilien gekauft. Die Häuser mit insgesamt rund 600 Zimmern entstehen in Berlin, Dortmund, Heidelberg, Krefeld, Stuttgart und Wuppertal und sind langfristig für 20 Jahre vermietet. Im Hotelbereich betreut Patrizia mittlerweile ein Immobilienvermögen von rund 600 Millionen Euro.

Nicht nur der deutsche Markt überzeugt die Kapitalanleger. Paris belegt in der ersten Ausgabe des „Hotel Investment Attractiveness Index“ mit 20 europäischen Städten von Colliers International den ersten Platz. „Damit widerlegen wir Prognosen, denen zufolge Investoren und Touristen Paris wegen der politischen Unsicherheit den Rücken kehren könnten“, kommentiert Andreas Erben, Head of Hotels bei Colliers International in Deutschland. Die französische Hauptstadt konnte sich dank des starken Nachfragewachstums, der soliden Hotelleistung, hoher Renditen und seiner Markttiefe die Führungsposition sichern.

Union Investment hat das Hotel Hilton Garden Inn im Zentrum von Seattle für rund 90 Millionen Dollar gekauft. Die Immobilie an der Adresse 1821 Boren Avenue ist der erste Hotelankauf an der US-amerikanischen Westküste, nachdem der Immobilien-Investment Manager seit Dezember 2015 bereits drei erstklassige Hotels in Boston, Chicago und New York City akquiriert hat.

„Mit unserem Ankauf zeigen wir klar, dass wir attraktive Standorte an der Westküste der USA in unserem Hotel-Investmentfokus haben“, sagt Andreas Löcher, Leiter Investment Management Hospitality bei Union Investment. „Technologieunternehmen wie Amazon, Microsoft und Innovationsführer im Bereich der Biomedizin weisen den Weg in die Zukunft der Stadt. Parallel zur steigenden Nachfrage nach Büroflächen eröffnen sich sehr gute Perspektiven für Hotelinvestments.“ Er erwartet in Seattle künftig rund 20 Millionen Hotelübernachtungen pro Jahr. Durch den Neuankauf wächst das Hotelportfolio von Union Investment auf 61 Häuser mit insgesamt knapp 17.000 Zimmern. Sein Wert ist in den vergangenen Jahren rasant gestiegen und beläuft sich aktuell auf 3,5 Milliarden Euro.

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