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Internationale Aktienmärkte „Anleger sollten sich von erhöhter Volatilität nicht abhalten lassen“

Philipp van Hove, Portfoliomanager bei der Hansainvest
Philipp van Hove, Portfoliomanager bei der Hansainvest
Anleger sollten sich vom Fehlstart der Börsen zu Jahresbeginn nicht zu sehr verunsichern lassen. Die internationalen Aktienmärkte könnten in den kommenden Monaten positiv überraschen. Positive Überraschungen sind auch bei den Unternehmensgewinnen nicht auszuschließen: Sowohl in den USA als auch in Europa haben Analysten ihre Erwartungen diesbezüglich stark zurückgenommen.

Die Skepsis mancher Investoren ist allerdings verständlich. Die Schlagzeilen über politische oder wirtschaftliche Unsicherheiten schüren Emotionen und ziehen Kursschwankungen nach sich. Die erhöhte Volatilität wird die Märkte vermutlich auch in den kommenden Monaten prägen, zumal die Stimmung in Europa unter eher mauen Konjunkturdaten und dem wieder stärkeren Euro gelitten hat. Die Rohstoffnotierungen haben sich hingegen deutlich erholt. Mit der Entspannung dort geht eine Stabilisierung der Finanzmärkte in wichtigen Schwellenländern einher.

China setzt weiterhin Wachstumsimpulse

Relativieren muss man auch die Befürchtung, China könnte den Aufschwung der Weltwirtschaft gefährden. China ist von einem Schwellenland zu einer sehr bedeutenden Volkswirtschaft herangewachsen. Ein Rückgang der Zuwächse des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Bereiche um sechs Prozent sollte als Normalisierung betrachtet werden. Aufgrund seiner schieren Größe kann das asiatische Land der Weltwirtschaft weiterhin bedeutende Wachstumsimpulse geben. In Europa wiederum haben viele Unternehmen ihre Effizienz steigern können. Dieses zusätzliche Ertragspotenzial trifft auf sehr niedrige Erwartungen an die Firmengewinne, sodass im weiteren Jahresverlauf steigende Aktiennotierungen ein durchaus wahrscheinliches Szenario sind.

An Aktien führt auch aus einem weiteren Grund kaum ein Weg vorbei. Es befindet sich sehr viel Geld im Umlauf, für das aussichtsreiche Anlagemöglichkeiten gesucht werden. Wegen der anhaltenden Niedrigzinsen und der expansiven Politik der Notenbanken dürften daher weiterhin hohe Summen in Dividendentitel fließen.

Schwankungsintensität lässt sich dämpfen

Trotz ihrer offenkundigen Vorzüge schrecken einige Anleger und Investoren weiterhin vor einem stärkeren Engagement in Aktien zurück, weil sie deren Schwankungsrisiken scheuen. Die langfristigen Folgen plötzlich auftretender Verwerfungen werden aber regelmäßig überschätzt. In der Vergangenheit haben die Börsen selbst schwere Krisen weggesteckt und sich immer wieder erholt. Der Kapitalmarkt verhalte sich hier sehr effizient. Der einzelne Investor neigt dagegen in Stresssituationen zu Panikreaktionen, folgt dem Herdentrieb und verkauft schlimmstenfalls genau zum ungünstigsten Zeitpunkt.

Starke Kursausschläge beunruhigen Anleger naturgemäß. Die Schwankungsintensität eines Wertpapierdepots lässt sich allerdings dämpfen, ohne auf Aktien als renditestarke Anlageklasse verzichten zu müssen. Bei den risikominimierenden Aktienfonds aus unserem Haus ziehen wir dazu einen eigens entwickelten Algorithmus heran. Dieser ermittelt ein effizientes Aktienportfolio ausschließlich unter dem Gesichtspunkt des geringstmöglichen Verlustrisikos – und agiert im Übrigen völlig frei von menschlichen Emotionen. Das quantitative System investiert genau in jene Aktien, deren Kombination das geringstmögliche Rückschlagrisiko erwarten lassen. Subjektive Werturteile berücksichtigt der mathematische Algorithmus dagegen in keiner Weise.

Aktiver Ansatz: Portfolio ist immer eine Momentaufnahme

Diesen quantitativen Managementansatz verfolgen wir seit einem Jahr auch für die Aktienmärkte weltweit. Der global anlegende Hansasmart Select G hat dabei die erheblichen Börsenturbulenzen zum Jahresbeginn 2016 abfedern können. Sein Portfolio des Fonds umfasst derzeit Titel aus den USA, Japan, Großbritannien und der Schweiz. Anleger des ausschließlich im Euroraum investierenden Hansasmart Select E können auf diese Weise nach dem gleichen quantitativen Managementansatz in globalen Märkten außerhalb der Währungsunion anlegen.

Beide Fonds weichen in ihrer Aufstellung stark von den jeweiligen Vergleichsindizes ab. Der auf den Euroraum bezogene Fonds wies zuletzt einen höheren Anteil französischer und spanischer Aktien auf, was unter anderem zulasten deutscher Titel ging. Branchenseitig waren Banken- und Automobilwerte stark untergewichtet. Diese Aufstellung ist jedoch immer als eine Momentaufnahme zu betrachten. Ermittelt der Algorithmus, dass eine andere Zusammenstellung unter dem Aspekt des geringstmöglichen Verlustrisikos vorteilhafter ist, wird das Portfolio entsprechend umgeschichtet. Im Ergebnis schwankte die Euroraum-Variante dabei weniger als sein Anlageuniversum, der EuroStoxx – zusätzlich konnte er sich seit Auflegung im Oktober 2011 besser entwickeln.

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