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Wohnimmobilien per Internet „Minimale Barrieren, maximale Anreize“

Axel Winckler
Axel Winckler
DAS INVESTMENT.com: Sie waren der achte Mitarbeiter beim Online-Versandhändler Zalando. Wie viel „Schrei vor Glück“  steckt in Realbest?

Axel Winckler: Der E-Commerce-Markt tickt aufgrund seiner großen Umschlagsquote und –schnelligkeit sicherlich etwas anders als der Immobilienmarkt. Doch wir nutzen viele Erfahrungen, die ich im Bereich E-Commerce bei Zalando sammeln konnte und lassen sie miteinfließen.

Wir wollen das Internet mit dem Immobilienbereich optimal zusammenbringen. Das heißt: Vom Angebot über die Kundenverwaltung bis zum Notartermin soll alles online abgewickelt werden können. Minimale Barrieren, maximale Anreize: das ist unser Credo.

Durch den aktiven Austausch mit Bauträgern, Maklern und Kunden bekommen wir sofort Feedback, wenn mal etwas noch nicht so funktioniert, wie es sollte. Wir wollten unsere Plattform organisch entwickeln und kein Konzept einfach über den Markt kippen.

Nun gilt der Immobilienmarkt als People‘s Business. Schreckt die Virtualisierung den einen oder anderen ab?


Wohl nur sehr eingeschränkt. Bislang war es doch so, dass online die Immobilien-Suche möglich war und dass danach alles nur noch offline ablaufen musste, was zu großen Zeitverzögerungen führte.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Vorbehalte geringer sind, als sie es im E-Commerce noch bei Zalando-Gründung im Jahr 2008 waren. Die Immobilienbranche ist sensibilisiert, viele Marktteilnehmer nutzen die neuen Medien. Die Vorteile speziell für den Makler sind das Zusatzgeschäft durch ein zusätzliches Portfolio und mehr Reichweite.

Was leistet Ihre Plattform?

Ein Interessent kann sofort das aufbereitete Exposé anschauen: hochwertige Bilder und Lagetexte, Teilungserklärungen, Lagepläne und Grundrisse sowie Entwürfe für den Kaufvertrag. Man kann sich also in der Tiefe mit dem Objekt beschäftigen und dann auch gleich online einen Besichtigungstermin anfragen.

Testweise haben wir auch virtuelle Besichtigungen mit 360-Grad-Ansichten eingeführt. So ist es möglich, sich abends um 23 Uhr eine Immobilienofferte im Netz anzuschauen und man ist dann quasi schon in der Wohnung gewesen, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Nicht zuletzt lässt sich auch eine Finanzierungsberatung auswählen.

Und wie sieht es mit der Qualifikation der Makler aus?

Wer sich anmeldet, braucht eine 34c-Lizenz, also einen Gewerbeschein. Dann kann man in dem System über den eigenen Namen Kunden einladen, und der Kunde wird dann ab sofort auf den Makler geschlüsselt.

Der Kunde erhält, wenn er sich ein Exposé anschaut, die Kontaktdaten seines Maklers mit angezeigt. Er kann sich auch mehrere Wohnungen in die Favoritenliste legen, und Makler und Verkäufer haben so einen Überblick, wie die Interessenlage aussieht.

Ein Bauträger zum Beispiel weiß jederzeit, wie viele Interessenten es gibt und ob schon Besichtigungstermine stattgefunden haben. Und der Makler kann seinem Kunden einen Link zu interessanten Objekten schicken und so mit ihm im Dialog bleiben.
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