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„Ausrede für etwas anderes“ Größter Staatsfonds hinterfragt Liquiditäts-Mythos der Banken

Das Argument ist "eine Ausrede für etwas anderes", sagt Oeyvind Schanke, der Investmentchef für Aktiva-Strategie beim 790 Mrd. Dollar schweren Staatsfonds von Norwegen, in einem Interview mit Bloomberg.

Eine Woche nach dem Treffen von Banken-Managern im Schweizer Davos, wo sie die Auswirkungen strengerer Kapitalregeln auf den Markt diskutierten, hinterfragt der Staatsfonds die Tendenz, die Schuld bei Aufsichtsbehörden zu suchen.

Regulierungen sind nicht schuld

"Neue Regulierungen haben das Volumen an normalen Tagen reduziert, weil es nicht diese Art von Market-Making-Aktivität durch Investmentbanken und andere große Mitspieler gibt", sagt Schanke. "Aber in Zeiten großer Bewegungen wären sie ohnehin nicht aktiv gewesen. 2008 ist ein perfektes Beispiel. Im Jahr 2008 gab es keine strenge Regulierung. Und dennoch ist der Festverzinslichen-Markt irgendwie eingefroren."

"Ganz offensichtlich sind sie daran gewöhnt, Geld zu verdienen mit diesen Geschäften, und jetzt können sie kein Geld mehr verdienen", erklärt Schanke. "Sie versuchen, Ursachen für das zu finden, was gerade passiert."

Entscheidung der Finanzkonzerne wirkt sich auf die Liquidität aus

Zuletzt hatten die Sorgen am Markt zu einem Liquiditäts-Engpass zugenommen - während sich die weltgrößten Investmentbanken aus dem kapitalintensiven Handel von Festverzinslichen, Devisen und Rohstoffen zurückziehen, um strengere Kapitalanforderungen zu erfüllen. Die Entscheidung der Finanzkonzerne, weniger Kapital einzubringen, hat sich auf die Liquidität ausgewirkt.

Doch dieselben aufsichtsrechtlichen Bestimmungen, die dazu beitrugen, haben die Finanzwelt auch zu einem viel sichereren Ort werden lassen, gibt Schanke zu bedenken. "Man kann eben nicht alles haben."

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