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„Kasse, Gold und Derivate machen den Unterschied“

Edouard Carmignac, Luca Pesarini (v. li.)
Edouard Carmignac, Luca Pesarini (v. li.)
Was aus den rund 4,5 Milliarden Euro wurde, die Anleger noch im Juli netto in die beiden DAX-ETF der Anbieter i-shares (3,1 Milliarden Euro) und DB x-trackers (1,4 Milliarden Euro) investierten, kann man sich mit Blick auf die jüngsten Marktturbulenzen lebhaft vorstellen. Ließen sich institutioneller Anleger von dem in den Medien gefeierten „Aufschwung XXL“ in Deutschland blenden? Bemerkenswert erscheint in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass diese beiden Indexfonds im Betrachtungszeitraum (Juli) mehr oder weniger alle Mittelzuflüsse in Aktienfonds auf sich vereinen konnten. Aktiv gemanagte Fonds, seien sie nun vermögensverwaltend oder auf einzelne Asset-Klassen fokussiert, mussten über alle Anbieter hinweg betrachtet Mittelabflüsse hinnehmen.

Während die Indexfonds ungebremst in die Tiefe rauschten, konnten die aktiv gemanagten Produkte überall da, wo pointierte Entscheidungen getroffen wurden, die Verluste zum Teil deutlich begrenzen, in einigen Fällen dank des nachdrücklichen Einsatzes von Derivaten sogar Gewinne einfahren. Hier ist allerdings im Einzelfall zu prüfen, wie diese Fonds in den Jahren zuvor abschnitten. So konnten beispielsweise die von HWB Capital Management mittels eines Trendfolgemodells gemanagten Vermögensverwaltungsfonds HWB Dachfonds, HWB Victoria und HWB Portfolio Plus im Verlauf des August zwischen zehn und zwölf Prozent zulegen, hatten allerdings in den vergangenen drei Jahren zuvor jedes Jahr zweistellige Prozentzahlen verloren.

Da hätte man als Betrachter wohl lieber einen FVS Multiple Opportunities (LU0323578657) gehabt, der im August 1,5 Prozent Zuwachs verzeichnete, aber seine Anteilsinhaber auch in den vergangenen drei Jahren mit 12 Prozent pro Jahr verwöhnte. Das Erfolgsgeheimnis beruhte hier neben dem richtigen Aktien-/Rentenmix (keine Staatsanleihen, Unternehmens-/Wandelanleihen in der Summe nur 5 Prozent) auf erfolgreichen Absicherungsstrategien, opportunistischen Währungsgeschäften, beispielsweise in Schweizer Franken, einer geschickten Kassensteuerung (Ende August 21 Prozent) und nennenswerter Beimischung von Gold-/Silberinvestments (20 Prozent).

Die Kursverwerfungen im August wurden nach eigenen Angaben dazu genutzt, stabile und konjunkturresistente Geschäftsmodelle zulasten zyklischer Titel weiter aufzubauen. So wurden beispielsweise Positionen an Procter & Gamble, Pepsico, Pfizer und Wal-Mart erworben. Zudem wurde nahe den Tiefstständen eine Reihe von Puts geschrieben, um von der hohen Volatilität der Märkte zu profitieren. Carmignac hat nichts verlernt

Wie ein Blick auf den Carmignac Patrimoine zeigt, 1,3 Prozent im August, hat auch „Monsieur“ die Krise gut überstanden und wie seine Leistung belegt, entgegen anders lautenden Meinungen von Marktbeobachtern vor der aktuellen Krise, nichts verlernt. Auf den Punkt erbrachte das Team um Carmignac seine Leistung, holte die Underperformance des ersten Halbjahrs wieder auf und bewies, wie gut es mit Krisen umgehen kann. Die Strategie ähnelte der Flossbachs: Kasse 20 Prozent, Renten guter Bonität etwa 30 Prozent, Aktienquote 40 Prozent, aber mehrheitlich in Schwellenländerwerten und Goldminen, sowie Absicherung über Indexderivate.
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