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in Markt und Trends (Sachwerte)Lesedauer: 10 Minuten

Roundtable Sachwertinvestments „Transparenz ist der Dreh- und Angelpunkt“

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Viele Sachwertfonds-Anbieter hatten früher auf das Prinzip Bauchladen gesetzt. Heute scheint eher Spezialisierung im Trend zu sein.

Stefan Klaile: Das stimmt, und das hat direkt mit der Regulierung zu tun. Wollen Sie sich heute im AIF-Markt bewegen, müssen Sie der Bafin gegenüber Ihre Kompetenz für die jeweilige Assetklasse nachweisen.

Stefan Klaile, Xolaris Foto: Robert Schlossnickel

Das Thema Bauchladen ist damit zwangsläufig vom Tisch. Die Geschäftspartner, die auf uns als Service-KVG zukommen, sind in ihrer Ausrichtung ebenfalls stark spezialisiert. So strukturieren wir derzeit einen US-Immobilienfonds für einen Asset Manager aus den USA, der dort bereits seit Jahrzehnten erfolgreich am Markt agiert und jetzt, nachdem der Markt reguliert wurde, auch in Deutschland starten will. Zum Teil ist unsere Branche aber noch zu unbeweglich: Nehmen wir allein die Diskussion, ob liquide oder illiquide Strukturen bei Sachwertinvestments besser geeignet seien. Das ist am Ende des Tages eigentlich sekundär, denn die Priorität muss auf dem Asset liegen.

Andreas Schmidt-von Rhein: Dabei muss man aber auch die Grenzen beachten. Wir haben ja das Thema Fristentransformation beispielweise bei offenen Immobilienfonds erlebt. Oder auch bei Schiffsbeteiligungen, die als offene Fonds gestaltet wurden. Wenn die Kapitalmarktsituation kritischer wird und die Liquiditätssituation angespannt ist, sieht die Welt hier auf einmal ganz anders aus. Dann geraten diese Konzepte schnell unter Wasser. Deshalb sollte man liquide und nicht-liquide Assets gesondert betrachten und bei der Asset-Allokation auch zwei gesonderten Bereichen zuordnen.

Mieth: Wobei auch ich unterstreichen möchte, dass immer zunächst das Asset ausgewählt und dann erst entschieden werden sollte, welche konkrete Produktstruktur zum jeweiligen Investor passt. Eine Versicherung braucht eine Solvency-II-Struktur, eine Pensionskasse verbucht nach Anlageverordnung, für einen Privatkunden ist die Verpackung und Rechtsform möglicherweise nicht so wichtig. Ähnlich kann das bei einem Family Office und einer Stiftung gelagert sein. Natürlich sind dort speziell Laufzeiten oder Cashflow-Situationen von vorrangigem Interesse.