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Sauren Fondsmanager-Gipfel 2017 Flossbach, Kaldemorgen, Eichler und Huber über Zinswende, Inflation und ein Ende der Globalisierung

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Klaus Kaldemorgen rät zur vollständigen Absicherung des Zinsänderungsrisikos

Grundsätzlich ansteigende Zinsen sieht auch Klaus Kaldemorgen, wobei er einen stärkeren Zinsanstieg in den USA erwartet als in Europa. Jedoch würde der Zinsanstieg bewirken, dass Anleger ausgehend von den derzeit niedrigen Niveaus nicht nur kein Geld im Anleihenbereich verdienen, sondern insbesondere bei langlaufenden Anleihen sogar höhere Verluste möglich sind. Für einen Fondsmanager sieht Kaldemorgen in diesem Umfeld als einzig richtige Reaktion die vollständige Absicherung des Zinsänderungsrisikos. Dabei ist es aus seiner Sicht sogar eine Option das Zinsänderungsrisiko in einem gemischten Portfolio aus Anleihen und Aktien zu übersichern, da inzwischen beispielsweise auch Aktien teils ein Zinsänderungsrisiko aufweisen.

Olgerd Eichler gibt einen vorsichtigen Ausblick für stabile Aktien

Olgerd Eichler komplettierte das Meinungsbild der vier Anlageexperten in Hinblick auf grundsätzlich ansteigende Zinsen. Er stellte jedoch heraus, dass ein gewisser erwarteter Zinsanstieg sogar gesund sei, da er ein Zeichen für das positive Wirtschaftsumfeld und einen Anstieg der Konjunktur sei. Dies sei auch positiv für die Aktienmärkte.

Jedoch sieht er auch am Aktienmarkt Implikationen aus der Zinswende, welche sich teils bereits im Markt gezeigt haben. So sind aus Sicht von Eichler die in der Vergangenheit erfolgreichen stabilen Aktien beispielsweise aus dem Konsumwertebereich in den letzten sechs Monaten unter Druck geraten, während vor allem wertorientierte Titel von den Investoren gesucht wurden. Insbesondere zyklische Unternehmen sieht Eichler als historisch attraktiv bewertet an, während er einen nach wie vor vorsichtigen Ausblick für defensive, stabile Aktien gab, bei denen er auf aktuellen Bewertungsniveaus weniger Renditechancen für die Zukunft sieht.

Bert Flossbach gab zu bedenken, dass nach den Kursanstiegen der jüngeren Vergangenheit inzwischen auch gute zyklische Titel nicht mehr günstig zu bekommen sind und sich insofern die Bewertungsdiskrepanz zu den stabilen Aktien abgebaut habe. Eine Strategie, die darauf setzt, defensive Werte zu verkaufen und zyklische Titel zu kaufen, ist aus seiner Sicht insofern zu einfach.