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Stimmung: Wie der Markt über Absolute-Return-Fonds denkt

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Die zehnjährige Bundesanleihe – jahrzehntelang eine lukrative Anlage – bringt gerade einmal 1,6 Prozent Rendite, die Inflation liegt in der Eurozone bei 2,6 Prozent. Wie sollen Pensionsfonds, Versicherungen und Versorgungskassen mit solchen Nullnummern später die versprochenen Leistungen zahlen können? Sie müssen zwangsläufig auf anderen Pfaden wandeln.

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Das deckt sich mit einem Trend, den Branchenkenner Björn Drescher seit vier Jahren verstärkt beobachtet. „Entweder geht es mit Absolute-Return-Charakter in Richtung Vermögensverwaltung fernab einer Benchmark. Oder jemand bietet die passiven Bausteine für aktives Management an, zum Beispiel Indexfonds“, berichtet der Chef des Analyseunternehmens Drescher & Cie. Dabei unterscheidet er bewusst zwischen vermögensverwaltenden Fonds und Mischfonds. „Die zumeist quotal starren Konzepte früherer Jahre hat der Markt mehrheitlich ohnehin nie gewollt, er will die Gesellschaften in der Allokationsverantwortung“, so Drescher weiter.

Nur, so seine Frage, können die das überhaupt? „Viele geben dem Druck nach, wagen sich aufs Eis, wissen aber, dass es nicht trägt“, meint er. Ein Fonds, bei dem es nachgewiesenermaßen trägt, ist der Standard Life Global Absolute Return Strategies. Mit 2,5 Milliarden Euro neuem Geld ist der von Standard Life selbst unter dem handlichen Kürzel GARS vermarktete Fonds Lipper zufolge einer der bestverkauften Fonds in Europa. Und er ist ein Phänomen. Denn zunächst lagerte der börsennotierte britische Versicherer 2005 lediglich seine eigenen Pensionsrückstellungen in den Fonds aus.

Die entwickelten sich so gut, dass englische Pensionsfonds das auch haben wollten. So folgte 2006 eine erste auf Pfund lautende Tranche, bei der unter anderem die örtliche Niederlassung von VW zugriff. Heute sind die englische und die nicht ganz zwei Jahre alte Luxemburger Tranche insgesamt 21 Milliarden Euro schwer. Das Geld kommt aus der ganzen Welt, zum Beispiel vom schwedischen Versicherer LF. Zwar lehnt LF wie die meisten anderen Konzerne auch Auskünfte zu den eigenen Investments ab. Aber die Gründe liegen auf der Hand. Seit Auflegung hat die englische Tranche ihre Vorgaben mehr als erfüllt.

Zwei US-Indizes gegeneinander


Inhaltlich macht das Management um Chef-Stratege Guy Stern das, was eingangs erwähnt ist. In Anlageklassen denkt Stern schon gar nicht mehr, für ihn zählen nur noch Strategien. Und davon hat er zuweilen über 30 Stück hübsch abgestimmt im Portfolio. Das senkt die Fehlergefahr und die Volatilität. Ein Beispiel: Vor etwas über zwei Jahren stellte er fest, dass amerikanische Nebenwerte höher bewertet sind als Standardaktien. Zudem weiß er, dass Letztere in harten Zeiten weniger anfällig sind als die von kleineren Unternehmen.

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