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Technologie Sind Schwellenländer einen Sprung voraus?

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Einfache Infrastrukturprojekte zahlen sich aus


Genauso wie Technologie und das Internet dem indischen Premierminister Narendra Modi ermöglicht hatten, während der jüngsten Wahlkampagne an mehreren Orten gleichzeitig zu sein – er verwendete live gesendete holografische Projektionen seiner Reden – können indische Einzelhändler bereits mit geringem Kapitalaufwand eine Basis von mehreren Millionen Kunden erreichen.

Dieser Faktor veranschaulicht, wie sich relativ einfache Infrastrukturprojekte in Indien potenziell enorm auszahlen können. Um einem indischen Landbewohner über das Smartphone Zugang zu einem Einkaufszentrum zu ermöglichen, bedarf es nur einer zuverlässigen Stromversorgung, eines Internetanschlusses und einer entsprechenden Straßenanbindung, über die die Waren geliefert werden können.

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Unsere Besuche bei einer Reihe indischer Kosmetikunternehmen zeigten, dass sich in Spartenbereichen eine ähnliche Entwicklung beobachten lässt. In der Vergangenheit arbeitete man vorwiegend über einen Direktvertrieb. Dabei gingen Teams von Vertreterinnen von Tür zu Tür – ein Prozess, der einen langwierigen Aufbau des Vertriebsteams erforderlich machte und nur eine sehr allmähliche geografische Expansion zuließ. Nun können die Unternehmen sich bei überschaubaren Kosten ganz neue geografische Regionen erschließen.

Elektronische statt persönliche Präsenz

Interessanterweise geht dabei die grundsätzliche, menschliche Beziehung zwischen der potenziellen Kundin und einer vertrauten Gesprächspartnerin nicht verloren. Aber statt an der Türschwelle zu stehen, ist die Verkäuferin nun elektronisch präsent, über einen Blog-Post, Online-Live-Chat oder sogar eine Facebook-Seite.

Ein wichtiger Aspekt aller dieser Berichte ist die Art und Weise, wie Vertriebsunternehmen sich eine komplett neue Kundenbasis erschließen können. Unter diesen Umständen ist es aller Wahrscheinlichkeit sehr viel leichter und kostengünstiger, Kundenakquise zu betreiben als noch vor Jahrzehnten, als in den Industriemärkten ähnliche Unternehmen physisch aufgebaut wurden. Die Auswirkungen von Technologie auf die Wachstumsraten sind unserer Ansicht nach profund.

Technologien stärken die Infrastruktur
Investitionen und Infrastruktur sind unserer Meinung nach für viele wichtige Aktivitäten in Schwellenmärkten immer noch von grundlegender Bedeutung. Für eine effektive Funktion dieser Ökonomien sind immer noch eine grundsätzliche Stromversorgung und Transportwege erforderlich. Gleichzeitig muss in Bildung investiert werden, um Bevölkerungen die erforderlichen Kenntnisse zu vermitteln, um sich in einem globalen Marktplatz betätigen zu können.

Für viele Industrieaktivitäten sind immer noch hohe anfängliche Kapitalinvestitionen erforderlich. Aber insbesondere im Verbrauchersegment verknüpfen Technologie und das Internet potenzielle Kunden in einer Geschwindigkeit mit Märkten, die vor einem Jahrzehnt noch unmöglich schien. Davon profitieren nicht nur die Bevölkerungen der Schwellenländer, sondern auch die Unternehmen, die sie bedienen.

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