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Aktualisiert am 25.09.2015 - 12:56 Uhrin FondsLesedauer: 5 Minuten

Thomas Brehmer im Gespräch „Von 2.000 Mischfonds entsprechen nur etwa 50 unseren Qualitätsanforderungen“

Thomas Brehmer, geschäftsfhrender Gesellschafter von Brehmer & Cie. – Family Office Unabhängige Vermögensberatungsgesellschaft, Frankfurt am Main
Thomas Brehmer, geschäftsfhrender Gesellschafter von Brehmer & Cie. – Family Office Unabhängige Vermögensberatungsgesellschaft, Frankfurt am Main
DAS INVESTMENT: Herr Brehmer, Mit welchem Anteil setzen Sie Mischfonds in Kundenportfolios ein?

Thomas Brehmer: Wir setzen auf eine konsequente Multi-Manager-Strategie auf der Basis von Investmentfonds. Je nach taktischer Ausrichtung der Anlagestrategie des Kunden (zinsorientiert/ ertragsorientiert/ausgewogen/wachstumsorientiert/aktienorientiert) kommen etwa 60-90 Prozent Mischfonds in die Portfolios. Der Rest verteilt sich meist auf Renten- und Aktienfonds.

Die Asset Allokation gilt als Königsdisziplin und Kernaufgabe in der Vermögensverwaltung, bestimmt sie doch zu 80 Prozent die Rendite und sogar zu 95 Prozent das Risiko von Kundenportfolios. Kritiker sagen, dass Vermögensverwalter durch die Wahl von Mischfonds die Kontrolle über die Asset Allocation verlieren. Was ist Ihre Meinung dazu?

Dieser Kritik können wir uns nicht anschließen. John F. Kennedy sagte einmal: „In der Vielzahl der Berater liegt die Sicherheit!" Mit der Auswahl der besten Vermögensverwalter und Fondsmanager beziehungsweise deren Mischfonds wird das Vermögen unserer Kunden auf die besten Investmentstrategien mit nachgewiesener und testierter Historie allokiert. Das Vermögen ist so nicht nur auf der Asset-Ebene (Anleihen, Aktien, Gold, Rohstoffe et cetera), sondern ebenso auf der Managementebene diversifiziert. Die Allokation und die Strategie der einzelnen Mischfonds wird von uns auf Übereinstimmung mit der vom Kunden definierten Strategie überwacht.
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Warum Mischfonds, wenn reine Aktienfonds doch langfristig eine bessere Rendite erwarten lassen?

Natürlich sind die Renditechancen im Gegensatz zu Aktienfonds niedriger. Es zählt aber die Schwankungsbreite beziehungsweise Volatilität. Kaum ein Kunde und sein Vermögensverwalter haben die Nerven, die hohen Schwankungen der Aktienfonds auch einmal auszusitzen. Die Flexibilität der Mischfonds ermöglicht eine niedrigere Schwankung im Gesamtportfolio. Das Risiko des Portfolios durch die breite Diversifikation ist geringer und schont die Nerven.

Wie lassen sich Mischfonds sinnvoll mit Aktien- und Rentenfonds (sowie mit Einzeltiteln) in Kundenportfolios kombinieren? Was sind hierbei die wichtigsten Überlegungen?

Die taktische Ausrichtung der Anlagestrategie des Kunden ist hier ausschlaggebend. Von jedem Fonds sind die maximal möglichen Quoten der verschiedenen Anlageklassen  (Aktien, Renten, Liquidität et cetera) zu ermitteln und bei der Allokation des entsprechenden Kundenportfolios zu beachten. Mit diesen Informationen kann zum gegeben Zeitpunkt die bestmögliche Allokation über diese Fondsklassen ermittelt werden. Ziel ist es, die vom Anleger festgelegte Risikoklasse, Zielvolatilität, maximale Aktienquote auch über eine Multi-Manager-Strategie mit Investmentfonds stets einzuhalten und die Sicherheitsbedürfnisse der Kunden zu berücksichtigen.