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UBS Asset Management – White Paper Noch länger niedrig

Die Inflation bewegt sich in den meisten Industriestaaten deutlich unter ihrem historischen Niveau. Die Kerninflation im Euroraum beträgt aktuell 1 Prozent, in Japan 0,8 Prozent. Als Reaktion darauf haben die Notenbanken ihre Programme zur quantitativen Lockerung ausgeweitet und die Leitzinsen niedrig gehalten. Ein Grund dafür: Die Null- und Negativzinsen der Notenbanken sind dazu gedacht, die Wirtschaft anzuregen. Für Entscheidungen über Kapitalinvestitionen ist aber der ‚reale‘ Zinssatz maßgeblich – also der Nominalzins abzüglich der Inflationsrate. Um der Wirtschaft mit negativen realen Zinssätzen zu helfen, haben die Notenbanken deshalb in der Vergangenheit ihre (nominalen) Referenzzinssätze unterhalb der Inflation gehalten.

Eine niedrige Inflation birgt aber auch Herausforderungen: In einem Umfeld niedriger Inflation haben Unternehmen in der Regel nur begrenzte Möglichkeiten, ihre Ertragskraft auszuweiten. Inflation spiegelt die Preissetzungsmacht der Unternehmen wider: Sinkt die Kundennachfrage, so sinkt auch die Preismacht und behindert das Umsatzwachstum. Zugleich bleiben die Kosten konstant oder steigen leicht, was die Gewinnmargen schrumpfen lässt. In diesem Szenario bleibt Unternehmen, die ihre Margen aufrechterhalten wollen, nur die Möglichkeit, Kosten zu senken. Und das ist nur bis zu einem gewissen Grad möglich. In diesem Umfeld erscheinen Anleihen attraktiver – mit Blick auf Wertsteigerungen im Gegensatz zu laufenden Erträgen –, sofern nicht überraschende Inflationssprünge oder Zinsanhebungen den Rentenanlegern die Party verderben. Aktienrenditen hingegen könnten moderat ausfallen; auch Festzinsanlagen und Rohstoffe sind dann betroffen.

„Wir erwarten, dass die Notenbanken weltweit ihre Anstrengungen, die Inflation auf einen Zielwert von 2 Prozent zu heben, in den nächsten Jahren mit unterschiedlichem Erfolg fortsetzen werden“, kommentiert Michele Gambera, Head of Quantitative Analysis bei UBS Asset Management, in seinem neusten White Paper diese Entwicklung. Zwar sollte die Inflation in den USA und im Euroraum seines Erachtens im kommenden Jahr moderat steigen. Es könnten sich aber neue Herausforderungen ergeben, wenn eine anhaltend niedrige Inflation zu weiteren und unerwarteten Maßnahmen der Notenbanken führt.

Zwar sei die Inflation nur eine von vielen Makro-Variablen. Der UBS-Experte glaubt aber daran, dass die Infllation als eine der wichtigsten Variablen die Renditen von Vermögensanlagen in den nächsten drei bis fünf Jahren maßgeblich beeinflussen wird. Das mittelfristige Renditeumfeld wird potenziell bestimmt von einem volatileren Konjunkturzyklus und niedrigerer erwarteter Aktienrenditen aufgrund knapper Gewinnmargen. Die Rückkehr zu einer normalen Inflation könnte die Notenbanken ermutigen, ihre Zinssätze zu normalisieren, was zu einer höheren Verzinsung am Rentenmarkt führen und über den Durationsmechanismus die Gesamtrenditen von Anleihen reduzieren wird. Und das heißt im Klartext: Eine rein passive Investition in Anlageklassen – also reine Beta-Investments – dürften nicht mehr ausreichen, um die Renditeanforderungen zu erfüllen. Gefragt ist vielmehr die Rückkehr zum aktiven Management, um eine top-down strukturierte Vermögensallokation zu entwickeln. Und das rückt die Fachkompetenz des Fondsmanagers einmal mehr in den Vordergrund.

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