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UBS-Vorstand im Gespräch „Das ist ja das Drama im institutionellen Geschäft“

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Zumal der Rentenmarkt keine wirklichen Alternativen bietet.

Schellenberg: Das ist ja das Drama im institutionellen Geschäft, gerade bei den Versicherungen. Die Allokation festverzinslicher Wertpapiere liegt da deutlich über 80 Prozent. Die Aktienquote liegt statistisch gesehen zwischen 0 und 5 Prozent. Mehr ist im gegenwärtigen regulatorischen Umfeld mit Blick auf die Risikotragfähigkeit kaum möglich.

Nun sind Investoren auf der Suche nach auskömmlichen Erträgen in hochverzinsliche Papiere gegangen. Aber der High-Yield-Sektor kann auch kein wirklicher Ausweg sein.


Schellenberg:
High Yield und Emerging Market Debt haben sich in den vergangenen Jahren zu wichtigen Bausteinen entwickelt. Nur hat sich hier die Lage im regulatorischen Umfeld für Banken eher verschärft, gerade im Hinblick auf die Liquidität. Die ist zwar auf dem Papier da, aber wenn es mal hart auf hart kommt und alle durch eine Drehtür nach draußen rennen wollen, gibt es ein Problem. Die Drehtür ist nach 2009 kleiner geworden, das Haus jedoch ist größer und hat mehr Bewohner.

Also haben institutionelle Investoren handfeste Probleme.

Schellenberg:
Die Verpflichtungen aus bestehenden Garantien sind für die Versicherungen eine gewaltige Herausforderung angesichts der derzeitigen Ertragssituation.

Haben Regulierung und Investoren seit 2009 nichts gelernt?


Schellenberg:
So drastisch würde ich es nicht sagen. Mit der Einführung von Solvency II haben wir einen wichtigen Schritt zur ganzheitlichen Betrachtung von Risiko gemacht – weg von der reinen Steuerung über die Anlageverordnung als eine Art Positivliste für zugelassene Investments. Dass aber die Grundsätze der Anlageverordnung erhalten geblieben sind, finde ich richtig. Gelernt haben Investoren. Sie öffnen sich zunehmend alternativen Anlageformen, etwa Private Equity, Infrastruktur und den sogenannten Liquid Alternatives.

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