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Zinspolitik „Und dann kommt irgendwann der Knall“

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Die Bedingungen an den Finanzmärkten sind nach wie vor von dem Peitschenschwung geprägt, der seit der Finanzkrise die Wirtschaft mit billigem Geld versorgt. Wie man der untenstehenden Grafik entnimmt, sind die Turbulenzen nach der Eurokrise längst überwunden, und die monetären Bedingungen sind so locker sie nur sein können. Solange dies so bleibt, wird sich auch der Aufwärtstrend in allen riskanteren Anlagekategorien, von der Unternehmensanleihe bis zu Private Equity, fortsetzen.



Es wird Rücksetzer geben, wie durch den Irredentismus Russlands und Chinas, oder durch eine Deflationskrise in den Schwellenländern. Aber am Ende hat Janet Yellen die Peitsche in der Hand, und das ist es, was zählt. Alles andere sind Interferenzen.

Am Ende kommt der Knall


Dem Vorbild der Fed folgt nun, nach allem, was man hört, auch die EZB. Sie hat die Märkte seit Monaten auf eigene unkonventionelle Lockerungsübungen vorbereitet. Was auch immer dabei herauskommt (Anleihenkäufe? Direkte Kredite nach Südeuropa?), es wird den derzeit herrschenden Peitscheneffekt nur noch verstärken.

Und selbstverständlich wird auch der Boom, den wir derzeit erleben, irgendwann in Tränen enden. Die extreme Geschwindigkeit zum Schwanz der Peitsche hin wird viele Gewinne sehr schnell in Luft auflösen. Durch die Notenbankpolitik werden viele Investoren in Assetklassen gedrängt, in denen sie eigentlich nichts zu suchen haben.

Und dann kommt irgendwann der Knall, an den Finanzmärkten wie bei der Goaßl, und dann kehren diese Anleger im Rahmen allgemein fallender Kurse verschreckt wieder dorthin zurück, wo sie hergekommen sind. Aber wann dieser Knall kommt, kann keiner sagen. Daher ist es ja so schwer, mit den Crashprophezeihungen professioneller Unkenrufer Geld zu verdienen. Es ist klar, dass es irgendwann auch wieder abwärts geht, aber wann, wie lange und wie weit, weiß niemand.

Viel wichtiger ist es zu wissen, in welche Richtung der Griff der Peitsche der Zentralbanken zeigt. Und da sieht es nach wie vor gut aus für Risikoassets wie Unternehmensanleihen oder Aktien.

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