LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 31.03.2020 - 16:03 Uhrin FondsLesedauer: 10 Minuten

37 Fonds im Crashtest Die besten Lateinamerika-Aktienfonds

Seite 2 / 2



Platz 1: Comgest Growth Latin America

Qualität steht bei der französischen Fondsgesellschaft Comgest stets im Vordergrund, und das gilt auch für den 2009 aufgelegten Comgest Growth Latin America. Fondsmanager Charles Biderman setzt also auf Qualitätswachstumsaktien, aber nur zu vernünftigen Preisen. Als reiner Stockpicker orientiert er sich ausschließlich an fundamentalen Kennzahlen und kauft nur Aktien von Unternehmen, von denen er wirklich überzeugt ist.

Entsprechend konzentriert ist das Portfolio, zurzeit sind nur 32 Werte im Fonds. Der Investmenthorizont ist langfristig und liegt bei drei bis fünf Jahren. „Unser Investmentstil, der Qualitätswachstumsansatz, bedeutet, dass wir Aktien sehr lang halten“, erläutert Bidermann. Er achtet zudem darauf, dass die Titel in der Regel gar nicht oder nur sehr wenig von makroökonomischen Zyklen abhängig sind.

„Politische Faktoren spielen keine Rolle für unseren langfristigen Anlageansatz. Aktien, wie Petrobras sind kein Thema für uns“, so der Fondsmanager. Zu seinen Favoriten zählen vielmehr Titel mit nachhaltigen und erkennbaren Ertragswachstum, die oft vom Markt unterschätzt werden. Der mexikanische Konsumgüterhersteller Fomento Economico Mexicano gehört aktuell ebenso zu den Top-Picks wie der Pharma-Wert Odontoprev und der Informationstechnologie-Dienstleister Cielo, beide Brasilien.

Überhaupt stammen fast zwei Drittel der Portfolio-Werte aktuell aus Brasilien. Vergleichsweise wenig fündig wird Bidermann dagegen in Mexiko. Dort ist der Comgest Growth Latin America mit einem Anteil von 16 Prozent am Portfolio gegenüber dem Index deutlich untergewichtet.

Die besten Lateinamerika-Aktienfonds

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 Comgest Growth Latin America 259 85 94 80 50
2 First State Latin America Fund 240 81 82 77 148
3 ISI Latin America Equities 228 77 71 80 12
4 JPM Latin America Equity 170 47 63 60 870
5 Baring Latin America Fund 134 51 51 32 310
27 weitere Fonds >>
Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 15. Mai 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 15. Mai 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis


Platz 2: First State Latin America

Der von Tom Prew und Millar Mathieson gemangte First State Latin America zählt mit einem Fondsvolumen von 150 Millionen Euro zu einem der Schwergewichte der Fondskategorie. Die beiden Manager investieren in Unternehmen, nicht in Sektoren und Länder. „Daher steht zunächst die Suche nach starken Unternehmen im Vordergrund. Erst dann betrachten wir das politische und wirtschaftliche Umfeld“, erläutert Prew.

Besonders betont wird die Langfristigkeit des Investmentansatzes: „Wir investieren mit einem Anlagehorizont von in der Regel fünf Jahren und dementsprechend sind auch die Anreize gesetzt“, sagt Prew. Besonders wichtig ist deshalb die Qualität des Managements. „Weitere Schwerpunkte legen wir auf die Integrität des Managements, Corporate Governance sowie den früheren Erfolg bei der Planung und Umsetzung von langfristigen Strategien“, so Prew.

Chile hat eine ungewöhnlich hohe Gewichtung im nur 32 Titel umfassenden Portfolio. Fast die Hälfte der Werte stammt aus dem kleinen südamerikanischen Land. Brasilien hat einen Anteil von 31 Prozent, Mexiko immerhin noch von 13 Prozent. Zu den Top-Holdings gehören Kimberly-Clark aus Mexiko, der chilenische Finanzdienstleister Quinenco sowie der Versorger IAM Chile.

Die Wachstumsaussichten spielen eine wichtige Rolle bei der Analyse. Die sehen die beiden Fondsmanager aktuell vor allem bei Konsumwerten, die mit 30 Prozent den höchsten Anteil im 2009 aufgelegten Fonds ausmachen. „Wir bevorzugen Unternehmen, die die Erwartungen bezüglich Cashflow-Wachstum nachhaltig erfüllen. Übermäßige Wachstumsraten währen selten lange“, sagt Prew.

Platz 3: ISI Latin America Equities

Klein, aber fein, um nicht zu sagen, sehr klein, und sehr fein. Denn der Fonds der dänischen Fondsgesellschaft Sydinvest hat derzeit nur ein Fondsvolumen in Höhe von zwölf Millionen Euro aufzuweisen. Der ISI Latin America Equities investiert seit 1998 in Lateinamerika und hat den Vergleichsindex, den MSCI Latin America, meist abgehängt. Anders Damgaard managt den Fonds vom dänischen Aabenraa aus.

Insgesamt positiv gestimmt ist der Fondsmanager vor allem wegen der verbesserten politischen und wirtschaftlichen Stabilität der Region. Die frühere Verschuldung sei so gut wie überwunden, außerdem dürfte Lateinamerika langfristig vom steigenden Bedarf an Rohstoffen und Lebensmitteln, unter anderem aus China und Indien profitieren.

Der Fonds ist aktuell in Mexiko deutlich übergewichtet und in Brasilien entsprechend untergewichtet. „Die Wirtschaft Brasiliens dürfte sich weiterhin mit erheblichen Problemen herumschlagen, und es dürfte kurzfristig keine Hilfe von der Notenbank zu erwarten sein“, begründet Fondsmanager Damgaard. Die brasilianische Wirtschaft wird seiner Meinung nach aber längerfristig von einem verbesserten Haushalt profitieren. „Kurzfristig, das heißt im Jahr 2015, dürfte das Wachstum jedoch negativ ausfallen“, so Damgaard. Sein bevorzugter Markt bleibt Mexiko. „Die solide US-Wirtschaft stellt hier eine gute Stütze dar“, erklärt der Fondsmanager. Zusätzlich werden Unternehmen aus Peru sowie Kolumbien beigemischt.

Der Fondsmanager blickt weniger auf die einzelnen Unternehmen an sich. Vielmehr sieht er die Wahl der richtigen Länder und Sektoren als Erfolgsrezept. Finanztitel und Basiskonsumgüter zählen aktuell zu Damgaards Favoriten. Zu den größten Positionen gehören der mexikanische Finanzdienstleister Banorte, der peruanische Gold- und Silberproduzent Compania de Minas Buenaventura sowie der mexikanische Telekommunikationsdienstleister America Movil.

Neben makroökonomischen Daten analysiert es auch die politischen Verhältnisse. Bei den Unternehmenseinschätzungen verlässt sich Damgaard auf externe Analysen von Investmentbanken und auf die Auswertung von Firmendaten durch ein hauseigenes quantitatives Modell. Über diese beiden Filter gelangen schließlich rund 100 Aktien ins breit gestreute Portfolio.

Verpassen Sie keinen Beitrag aus unserem wöchentlichen Online-Magazin DER FONDS und melden Sie sich hier kostenlos per E-Mail an.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen