LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in CrashtestLesedauer: 10 Minuten

405 Fonds im Crashtest Die besten globalen Aktienfonds

Seite 2 / 2

Kristian Heugh

Platz 2: Morgan Stanley Global Opportunity

Auch Morgan-Stanley-Manager Kristian Heugh orientiert sich in seiner Arbeitsweise eng am großen Vorbild Warren Buffett. Ein Unternehmen, das ihn für sich interessieren und einen Platz in dessen Global Opportunity Fund ergattern will, muss eine hohe Qualität aufweisen, stetig wachsen und – das erwartete Wachstum eingerechnet – an der Börse deutlich unter Wert gehandelt werden.

Am Ende schaffen es selten mehr als 30 bis 40 Kandidaten, Heugh zu überzeugen. Mastercard ist dabei, mit einem Gewicht von zusammen fast 17 Prozent auch die Internet-Ikonen Facebook und Amazon. „Viele Leute nutzen Facebook häufiger als sie sich die Zähne putzen“, erklärt Heugh, warum er die Aktie eher als Konsum- denn als Tech-Wert sieht – und über Bewertungen lässt sich schließlich streiten, seit Analysten Wachstumsprognosen abgeben und Kurs-Gewinn-Verhältnisse berechnen.

Letzteres übrigens eine Kennzahl, von der Heugh nicht sonderlich viel hält. Wichtig ist ihm vielmehr, neue Trends möglichst früh aufzuspüren. Was ihm mit dem zeitigen Kauf von Facebook oder dem chinesischen Nachhilfe-Dienstleister TAL Education Group – dessen Aktie stieg in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 1.800 Prozent – zweifellos gelungen ist. „Das Geschäftsmodell von TAL Education ist sehr kapitaleffizient und erreicht über 100 Prozent Kapitalrendite, da die Eltern im Voraus bezahlen müssen“, erläutert Heugh. Zudem sei der Markt riesengroß: "Es gibt noch etwa 100 Millionen potenzielle Kunden."

China gehört schon seit längerem zu Heughs bevorzugten Anlagezielen. Da kommt es ihm natürlich zugute, dass er mit seinem Team als einer der wenigen global tätigen Aktienfonds-Manager in Hongkong und damit quasi direkt vor der Haustür residiert. „Seit Beginn der Reformen 1978 sind mehr als 800 Millionen Chinesen der Armut entkommen“, betont Heugh. Dieser aufstrebende Mittelstand wolle, was in den entwickelten Märkten seit langem als selbstverständlich gelte: Konsumgüter hoher Qualität, attraktive Internetdienste, Zugang zu medizinischer Versorgung und eben auch bessere Bildungsmöglichkeiten für die eigenen Kinder. „China bietet einige der besten Aktien-Ideen des nächsten Jahrzehnts“, ist der Morgan-Stanley-Manager deshalb überzeugt.

Aktuell hat Heugh rund 20 Prozent des Fondsvermögens in China investiert, weitere 6 Prozent entfallen auf andere Schwellenländer wie Argentinien, Indien oder Südkorea. US-Titel sind dagegen mit 43 Prozent gegenüber dem MSCI World untergewichtet. Auf der Sektoren-Ebene liegt das Schwergewicht mit 45 Prozent eindeutig auf Konsumwerten, Aktien aus dem Technologiesektor machen etwas mehr als 35 Prozent des Portfolios aus.

Ian Warmerdam

Platz 4: Henderson Gartmore Global Growth

„Das Jahr 2017 hat uns wieder einmal vor Augen geführt, wie schwierig es sein kann, gesamtwirtschaftliche Entwicklungen und politische Ereignisse vorherzusagen“, lässt Ian Warmerdam die vergangenen zwölf Monate Revue passieren. Für den im schottischen Edinburgh ansässigen Leiter des globalen Aktienteams von Henderson Gartmore ist das keine neue Erkenntnis. Er beschränkt sich deshalb mit Co-Manager Ronan Kelleher seit jeher darauf, für den Henderson Gartmore Global Growth frühzeitig gesellschaftliche und demografische Trends zu erkennen und an ihnen teilzuhaben.

Als aktuelle Beispiele nennt Warmerdam die fortschreitende Umstellung auf bargeldlose Bezahlverfahren, alternde Bevölkerungen und ihre Folgen für die Ausgaben und Innovationen im Gesundheitssystem, das Streben nach höherer Energieeffizienz in vielen Branchen und der unaufhörlich wachsende Konsum in Schwellenländern. Eine Aussage, die klarmacht, dass sich die Grundausrichtung seines Portfolios nicht wesentlich von dem des Stryx World Growth und des Morgan Stanley Global Opportunity unterscheidet. Zumal auch Warmerdam und Kelleher völlig unabhängig von etwaigen Vergleichsindizes darauf aus sind, Firmen mit starker Wettbewerbsstellung, soliden Finanzen, hohem Wachstumspotenzial und niedriger Bewertung ins Portfolio zu holen. Die Prinzipien von Warren Buffett lassen grüßen.

Tatsächlich dominieren auch im Henderson Gartmore Global Growth Konsum- und Technologiewerte. Beide Sektoren sind in etwa gleich stark und kommen zusammen auf etwas über 60 Prozent. Aktien aus dem Gesundheitssektor summieren sich auf 10 Prozent, Industrie- und Finanztitel auf etwas mehr als 9 beziehungsweise 8 Prozent.

Auch bei den einzelnen Unternehmen gibt es bei dem Erfolgs-Trio immer wieder Überschneidungen – derzeit außer bei Alphabet und Mastercard unter anderem beim Online-Reiseportal Priceline.com. Der vielleicht gravierendste Unterschied: Obwohl Warmerdam und Kelleher derzeit nur 45 Titel halten, gewichten sie keinen davon höher als 4 Prozent. Die zehn größten Positionen kommen so nur auf ein Gewicht von 33 Prozent, während es im Stryx World Growth 53 Prozent sind und im Morgan Stanley Global Opportunity sogar 56 Prozent.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion