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Asset Manager AB zu US-Präsidentschaftswahlen Diese fünf Lehren können Anleihe-Investoren aus dem Brexit ziehen

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Lektion 3: Auf Balance achten

Bislang war die ausgewogene Kombination von Bonitäts- und Zinsrisiken in einem Anleiheportfolio meist ein guter Weg zur Reduktion von Volatilität. Doch mittlerweile fehlt den großen Anleiheindizes diese Balance. Das Zinsrisiko – als Duration ausgedrückt – ist stark angestiegen seit die Regierungen die niedrigen Zinsen dazu nutzen, immer längere Laufzeiten anzubieten. Passive Anleger sind daher einem hohen Zinsänderungsrisiko ausgesetzt, ohne durch adäquate Ausschüttungen einen Ausgleich zu erhalten. Die Duration des weltweit wichtigsten Anleiheindex, des Bloomberg Barclays Global Aggregate Bond Index, hat sich in den vergangenen Jahren um 40 Prozent erhöht, während die Renditen auf etwa ein Sechstel eingebrochen sind.

Einige aktive Anleihemanager haben auf diese Schieflage reagiert, indem sie aggressiv die Duration verkürzt und gleichzeitig das Engagement bei Anleihen mit niedrigerer Bonität erhöht haben, da diese Titel weniger zinssensibel sind. Doch höher verzinsliche Anleihen korrelieren erheblich stärker mit den Aktienmärkten als langläufige Staatsanleihen. Die Folge: Etliche Fonds mit extrem kurzer oder gar negativer Duration und aggressivem Bonitätsprofil kamen während der Aktienkorrektur nach dem Brexit-Votum erheblich unter die Räder. Das Beibehalten einer positiven Duration und einer gesunde Balance von Zins- und Bonitätsrisiken dagegen hilft Anlegern in schwierigen Marktphasen.

Lektion 4: Randrisiken den Zahn ziehen

Aktive Anleihemanager verwenden zunehmend Strategien, die explizit gegen Randrisiken, auch als „Tail Risks“ bekannt, absichern. Diese Absicherungen gibt es zwar nicht zum Nulltarif, aber wenn Krisen zuschlagen, machen sie sich schnell bezahlt.

Manche Randrisikoabsicherungen sind effektiver als andere. Gute Anleihemanager können Fehlpreisungen und die damit verbundenen Chancen nutzen. So sind beispielsweise Wetten gegen den mexikanischen Peso im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen eine sehr beliebte Absicherung gegen einen Sieg Trumps. Doch die bisher hohen Kursverluste des Pesos lassen vermuten, dass diese Absicherung bereits erheblich an Wirksamkeit eingebüßt hat. Die Währung könnte im Falle eines Clinton-Sieges stark zulegen, was jenen Anlegern, die ihn als Absicherung verkauft haben, schmerzliche Verluste zufügen würde.

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