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Biosprit-Kommentar: „Nicht links überholen lassen“

Zank am Tank<br>Quelle: Getty Images
Zank am Tank
Quelle: Getty Images
Ich möchte hier nicht die Art und Weise der Einführung des Kraftstoffes, oder die Aufklärung der Verbraucher darüber kritisieren. Vielmehr ist es doch erstaunlich, mit welchen Argumenten speziell der Umweltminister die Einführung von E10 verteidigt. Mit aller Vehemenz wird immer wieder die hohe Abhängigkeit von Ölimporten als Hauptargument genannt. Gerade weil aktuell die Öl- und damit auch die Benzinpreise stark steigen, ist das Thema brandheiß.

Der Ausfall von Libyen als Öllieferant zeigt, wie eng die Versorgungslage bei Erdöl derzeit ist. Klar, mit weit über 90 Prozent ist gerade der Verkehr von Öl und somit von Ölimporten abhängig. Ein wichtiger strategischer Punkt, denn ohne Mobilität kann die Wirtschaft nicht funktionieren und wachsen. Und das weltweit.

Jetzt aber mit einem „Hau-Ruck-Verfahren“ E10 als das Allheilmittel gegen diese Abhängigkeit durchsetzen zu wollen, kann nicht funktionieren. Ich sehe „Biosprit“ sehr kritisch. Der Flächenverbrauch in der Landwirtschaft ist zu hoch, der Wirkungsgrad der Verbrennungsmotoren zu niedrig.

Es muss ein Paradigmenwechsel in der Verkehrs- und damit in der Autopolitik geben. Einzig die Elektromobilität erlaubt es wirklich unabhängig von Ölimporten zu werden. Mit Strom aus heimischen Quellen, im Idealfall nachhaltig erzeugt, lässt sich umweltfreundlich und autark die Mobilität der Zukunft darstellen.

Hier ist endlich ein entschlossenes Handeln der Politik gefordert. Das Ziel mit einer Million Elektrofahrzeugen in zehn Jahren Leitmarkt für die Elektromobilität werden zu wollen, ist gegenüber den Zielsetzungen anderer Industriestaaten geradezu lächerlich.

In China sollen in diesem Jahr schon 500.000 Elektrofahrzeuge auf die Straßen kommen. Deutschland als Auto-Land wäre gut beraten sich hier nicht „links überholen“ zu lassen. >> Pkw-Check: Verträgt Ihr Auto E10?

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