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„Einkommen lässt sich erzielen, Kapital mehren nicht“

Fondsmanager Paul DeNoon
Fondsmanager Paul DeNoon
Paul DeNoon managt das ACMBernstein American Income Portfolio (WKN: A0JMH8) bereits seit  Juli 1993.

DAS INVESTMENT.com: Auf welchen Themen liegt derzeit der Fokus Ihres Portfolios?

Paul DeNoon:
Wir glauben an einen gemäßigte, aber nachhaltige Erholung des weltweiten Wirtschaftswachstums. Die USA haben dabei die größte Chance, die Märkte positiv zu überraschen. Die moderaten Inflationsraten sollten zudem den Zentralbanken ermöglichen, die Leitzinsen für einen längeren Zeitraum auf einem niedrigen Niveau zu belassen. China befindet sich mitten in einer mehrjährigen Entwicklung, in der die Wachstumsraten von ihrem hohen, zweistelligen Niveau zurückkommen. Das sollte den Preisdruck auf Rohstoffe verringern.

Das gesamte Marktumfeld ist günstig für Investoren, die Einkommen erzielen wollen. Solche, die auf eine Kapitalmehrung aus sind, dürften aber schon eher Probleme bekommen. Und zwar in jedem Segment der globalen Rentenmärkte.

Zusätzlich glauben wir zu erkennen, dass sich die Systemrisiken verringert haben. Allerdings gibt es durchaus noch einzelne Länder und Branchen, in denen höhere Systemrisiken bestehen. Meiner Meinung nach sind in einem solchen Umfeld Diversifikation und eine realistische Renditeerwartung der Schlüssel zum Erfolg.

Welches Segment favorisieren Sie derzeit? In welchen Bereichen wollen Sie die Rendite erwirtschaften?

DeNoon:
Das American Income Portfolio ist gut ausbalanciert und diversifiziert. Um Erträge zu erwirtschaften, bevorzugen wir Unternehmens- noch vor Staatsanleihen aus den Emerging Markets. Der Anteil der Corporates im Portfolio sollte breit gestreut sein. Wir konzentrieren uns dabei stark auf die wachsende Zahl von auf Dollar lautenden Emerging-Markets-Unternehmensanleihen.

Sehen Sie ein großes Zinsrisiko? Und wenn ja, gehen Sie damit in Ihrem Portfolio um?

DeNoon:
Steigende Zinsen sind ein Risiko für das Portfolio das wir im Auge behalten. Aber das Portfolio ist so gestaltet, dass es Zinsrisiken und Kreditrisiken ausgleicht. Obwohl die Bewegungen in den Zinsraten unerwartet und groß sind, sollte das Portfolio gut positioniert sein.

Wie wählen Sie einzelne Titel aus? Wann wechseln Sie Ihre Position?

DeNoon:
Unser großes Research-Team analysiert fundamental und quantitativ die Einflüsse der generellen Makrothemen und Kreditrisiken. Dies ermöglicht uns, das Portfolio effektiv mittels eines Top-Down-Ansatzes zu verwalten und effektiv staatliche Wertpapiere auszuwählen. Zur gleichen Zeit erarbeiten unsere Unternehmensanleihe-Spezialisten vor Ort mit ihrem Wissen aus erster Hand das Portfolio aus einer Bottom-Up-Perspektive, indem sie die Unternehmen einer detaillierten Prüfung unterziehen.

Die Ergebnisse dieses zweigleisigen Ansatzes werden bei regelmäßigen Team-Treffen gegenübergestellt und besprochen. Daran nehmen auch die Senior Portfolio Manager und die Research-Spezialisten teil. Bei den Treffen wird sowohl die Länderallokation als auch das Verhältnis von Sicherheit und Renditen der Staatsanleihen im Portfolio festgelegt.

Die Team-Meetings finden monatlich statt, die Treffen zu den Kreditpositionen unserer Hochzinsanleihen täglich und die Meetings zu Investment-Grade-Unternehmensanleihen wöchentlich. Die Positionen im Portfolio können sich aufgrund der Ergebnisse aus diesen Meetings ändern. Dennoch, unsere Portfolio Manager, Analysten und Händler sind ständig im Kontakt mit dem Markt und auch untereinander. Entscheidungen können deshalb auch abseits der regelmäßigen Meetings fallen.

Nutzen Sie Währungen als Alpha-Quelle? Setzen Sie Derivate im Fondsmanagement ein?

DeNoon:
Das Fondsmanagement investiert nur in US-Dollar lautende Wertpapiere. Der Fonds wird in verschiedenen Währungs-Anteilsklassen angeboten. Anleger können auf diese Weise, so gewünscht, ihre offene Position im US-Dollar begrenzen.

Welche realistische Renditeerwartung haben Sie für das kommende Jahr?

DeNoon:
Für einen Fonds, der Investment-Grade-Anleihen und High-Yield-Anleihen in einem Portfolio ausgleicht, ist eine Rendite von 3,5 bis 4 Prozent eine vernünftige Erwartung.

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