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Finanzbranche: It's a man's world

Frauen haben es in der Finanzbranche nicht leicht. Ein Sinnbild hierfür liefert die Kreissparkasse Birkenfeld. Auf ihrem Plakat, der potenzielle Auszubildende anlocken sollte, stehen zwei männliche Azubis oben auf einer Leiter, während die weiblichen sie stützen. Beschriftung: „Gestern noch in der Schule, heute schon auf der Karriereleiter“.

Laut einem Bericht von Spiegel online machte das Bild bereits Ende Juni die Runde, nachdem ein aufmerksamer Fotograf es ins Netz stellte. Es folgte eine Welle der Entrüstung. Die Sparkasse nahm die Plakate ab und entfernte das Bild von der Webseite. Jetzt zeichnete eine Jury sie für das Foto mit der Runkelrübe für die schrecklichste Stellenanzeige aus. Die Goldene Runkelrübe ist ein Negativ-Award für schlechte Personalkommunikation.

„Wir haben einen Fehler gemacht, und er tut allen Beteiligten sehr leid, aber wir können ihn nicht ungeschehen machen", sagt Peter Zumbach vom Vorstandsreferat der Bank. Für die ungünstige Position der männlichen und weiblichen Azubis nennt er einen pragmatischen Grund: Den jungen Frauen sei die Leiter zu klapprig gewesen, weshalb sie lieber unten blieben.

Dass Frauen es in der Finanzbranche schwerer haben als Männer, zeigt eine internationale Umfrage der Financial Times (Artikel kostenpflichtig). So geben fast ein Drittel aller weiblichen Mitarbeiter im Vermögensverwaltungsgeschäft an, während der Arbeit sexuell belästigt zu werden. Dabei sprächen die Männer die Frauen zum Teil unverblümt auf ihren Körper oder ihre Kleidung an und versuchten auf Geschäftsreisen, sie zum Sex zu erpressen. Viele Frauen wechselten deshalb sogar die Branche.

Einige Männer bestätigten in der Umfrage die Geschlechterdiskriminierung. So verglich ein Mitarbeiter eines britischen Fondshauses die Führungsphilosophie in der Branche mit einer „Rugby-Team-Mentalität“.

Der britische Branchenverband Wealth Management Association will nun Maßnahmen ergreifen, um die sexuelle Belästigung zu beenden. Der Verband will unter anderem Vorurteile abbauen und Notfalltelefone einrichten.

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