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„Geduld ist, was man hiervon lernt“ Buffetts Wette auf Bank-Dividenden geht auf

Warren Buffetts Wette auf die Aktien von US-Banken macht sich bezahlt. Sie wird ihm 123 Millionen Dollar mehr pro Jahr einbringen, nachdem Unternehmen wie Wells Fargo & Co. oder American Express die jüngsten Stresstests der US-Notenbank bestanden und die Genehmigung für eine Anhebung der Dividenden erhalten hatten.

Berkshire Hathaway, wo Buffett sowohl Chairman als auch Vorstandschef ist, hat mehr Aktien-Investments in der Finanzbranche als in jedem anderen Sektor. So ist Berkshire beispielsweise der größte Aktionär bei der Bank Wells Fargo aus San Francisco und bei American Express, dem nach Einkäufen größten Kreditkartenausgeber der USA.

Während der 83-jährige Buffett die Idee einer Dividende bei Berkshire stets zurückgewiesen hatte, heißt er diese bei den Firmen, in die er investiert ist, durchaus willkommen. Er nutzt die Ausschüttungen, um sein eigenes Unternehmen weiter auszubauen. Gleichzeitig verdeutlichen die jüngsten Ereignisse, dass die Erträge einiger seiner größten Investments nun von der Zustimmung der Fed abhängig sind.

Auf anziehende Dividenden "hatte er wahrscheinlich auf lange Sicht gehofft", sagt Andrew Kilpatrick, Verfasser einer Biografie über Buffett, in einem Interview mit Bloomberg News. "Geduld ist, was man hiervon lernt."

Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse der Fed-Stresstests hatten viele Finanzunternehmen ihre Kapitalpläne veröffentlicht. Die Notenbank führt die zweiteiligen Prüfungen jährlich durch. Damit will die Fed sicherstellen, dass Banken über genügend Kapital verfügen, um existenzbedrohende Schocks zu überleben. Ziel dabei ist, steuerfinanzierte Rettungsaktionen wie etwa in 2008 künftig zu verhindern.

Wells Fargo, die größte US-Bank für Wohnhypotheken, erhöhte ihre Quartalsdividende um 5 Cent auf 35 Cent je Aktie. Das dürfte Berkshire rund 96,7 Millionen Dollar im Jahr mehr bescheren. Grundlage für die Berechnung ist die Bilanz 2013, der zufolge Berkshire 483,5 Millionen Wells-Fargo-Aktien besitzt. Die ersten Titel wurden vor mehr als zwei Jahrzehnten gekauft.

American Express setzte unterdessen die Quartalsdividende von 23 Cent auf 26 Cent je Aktie herauf. Berkshire besitzt 151,6 Millionen Aktien und dürfte damit unterm Strich zusätzlich etwa 18,2 Millionen Dollar im Jahr kassieren.

Darüber hinaus ist das Unternehmen von Buffett mit 96,1 Millionen Titeln auch in U.S. Bancorp investiert. Die Bank mit Sitz in Minneapolis erhöhte die Dividende von 23 Cent auf 24,5 Cent je Aktie. Das dürfte Berkshire Hathaway wohl Extra-Einnahmen von etwa 5,8 Millionen Dollar im Jahr einbringen.

Hinzu kommen kleinere Beteiligungen von Buffett an den Banken Goldman Sachs Group, Bank of New York Mellon sowie M&T Bank.

Goldman veröffentlichte bislang zwar keinen Kapitalplan. Bekannt ist allerdings, dass die Fed im Stresstest den Plänen von Goldman und Bank of America erst zustimmte, als sie das Volumen ihrer Anträge für Aktienrückkauf und Ausschüttung von Dividenden reduziert hatten.

Die Aufsicht hat die Möglichkeit, Pläne zurückzuweisen, falls ein Minimum beim Kapitalpuffer unterschritten wird - oder falls sie Schwächen bei Management, Planung, Systemen oder Unternehmenssteuerung feststellt.

Im Jahr 2011 hatte Buffett rund 5 Milliarden Dollar in Bank of America gesteckt. Er erhielt Vorzugsaktien und Optionen für den Kauf von 700 Millionen Aktien zum Stückpreis von 7,14 Dollar. Das macht den Finanzdienstleister letztlich zum fünftgrößten Aktieninvestment von Berkshire.

Bank of America hatte die Quartalsdividende von 1 Cent auf 5 Cent je Titel erhöht. Wegen der weltweiten Finanzkrise war die Ausschüttung in 2009 eingedampft worden.

Doch nicht nur mit Blick auf die Dividenden zahlen sich die Banken-Investments von Buffett aus. Hinzu kommen auch steigende Aktienkurse. Bei Wells Fargo beispielsweise kletterte der Kurs allein in den vergangenen zwölf Monaten um 30 Prozent, während es bei American Express sogar um 33 Prozent nach oben ging.

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