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Gründe zum Nachdenken Warum das wirtschaftliche Umfeld schwieriger wird

Die Weltkonjunktur läuft weiter auf Hochtouren. US-Unternehmen sind dabei, wieder mehr zu investieren, und die Wirtschaft profitiert von der Steuerreform. Die Rückführung von Liquidität in die USA und verstärkte Aktienrückkäufe kommen der Wall Street grundsätzlich zugute. Auch wenn jüngste europäische Stimmungsdaten der Unternehmen darauf hindeuten, dass das Wachstum seinen Höhepunkt überschritten haben könnte, bilden Investitionen, einhergehend mit der lockeren Geldpolitik, eigentlich eine gesunde Basis für die Wirtschaft. Hinzu kommt, dass Europa – wie Japan und die Schwellenländer – im Konjunkturzyklus um einiges hinter den USA hinterherhinkt.

Dennoch stehen die Aktienmärkte nach einer ersten Korrekturwelle ab Ende Januar erneut unter Druck. Ursprünglich war die Korrektur unter anderem technisch durch einen Einbruch bei risikoreichen Volatilitätsprodukten bedingt. Dass es überhaupt dazu kam, ist auf eine gewisse Selbstgefälligkeit der Märkte bei ambitionierten Bewertungsniveaus zurückzuführen.

Das Hauptthema bleibt aber das aus unserer Sicht weiterhin größte Marktrisiko für das Börsenjahr 2018: stärker als erwartet steigende Inflations- und Zinstrends.

Höhere Inflation voraus

In den USA legten einige Indikatoren sowie Aussagen des neuen Fed-Chefs Jerome Powell etwas mehr Inflationsdynamik nahe. Infolgedessen markierte die Rendite der zweijährigen US-Staatsanleihe mit 2,2 Prozent das höchste Niveau seit fast einem Jahrzehnt. Dazu trug auch die Debatte über die Frage bei, ob die Gesamtverschuldung der USA mit dem steigenden Finanzbedarf zu sehr ausufern.

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Mit Donald Trumps Ankündigung, tatsächlich Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium einzuführen, ist zudem die Gefahr eines Handelskriegs gestiegen. Neben der Gefahr für den Welthandel bergen solche Maßnahmen auch Potenzial für steigende Preise, was wiederum Inflations- und Zinsängste weiter schürt. Immerhin: Mit ihrer Zustimmung zur „GroKo“ haben die SPD-Mitglieder den Weg für die neue deutsche Regierung frei gemacht. Und auch Italiens Wahl ist vorüber – wie erwartet stehen hier wohl längere Koalitionsverhandlungen bevor, aber kein entschiedener Anti-Euro-/Europakurs. Unter dem Strich unterstützt die gute Weltkonjunktur zwar die Unternehmensgewinne weiter – die Risiken dürften aber für anhaltend größere Marktschwankungen sorgen.

Aktuelle Entwicklungen

Die US-Regierung macht es in Sachen Haushalt spannend. Nachdem das Thema Schuldenobergrenze immer wieder hintangestellt worden ist, hat der Kongress eine Anhebung gebilligt – in den kommenden beiden Jahren erhöhen sich die Staatsausgaben um 300 Milliarden US-Dollar, zusätzlich zu den 1,5 Billionen Dollar, die die Steuerreform kostet. Hinzu kommen neue Infrastrukturausgaben.

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