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Honestas-Chef erklärt Wie Ex-Banker per Haftungsdach Vermögensverwalter werden

Stefan Kirchner, Geschäftsführer von Honestas Finanzmanagement; Foto: Anna Mutter

DAS INVESTMENT: Herr Kirchner, in die Selbstständigkeit sind Sie gleich mit einer 32-KWG-Lizenz gestartet. Haben Sie nie daran gedacht, unter einem Haftungsdach zu arbeiten?

Stefan Kirchner: Das wäre von heute aus betrachtet auf jeden Fall eine Überlegung wert gewesen. An der Lizenzierung hängt ein enormer administrativer Aufwand, von den Kosten ganz zu schweigen. Als gebundener Agent agiert man vorn an der Front. Man kann sich aber viel individueller als in einer Bank auf den Kunden konzentrieren. Und man kann sich seine Zeit frei einteilen. Das ist ein großer Vorteil.

Sie bieten ein Haftungsdach für Vermögensverwaltung – was bedeutet das?

Der gebundene Agent übernimmt die laufende Kundenbetreuung. Er führt die Gespräche mit den Mandanten und klärt deren Wünsche, Ziele und Risikoneigung. Er kann auf der anderen Seite auch direkt mit dem Portfoliomanagement kommunizieren. Im Hintergrund übernehmen wir sämtliche Verwaltungsaufgaben. Wir sind zudem vom alten Schlag: Bei uns finden Sie noch die guten alten klassischen Werte im Portfolio. Statt hoch komplexer Produkte lieber transparente Einzeltitel.

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Was müssen gebundene Agenten mitbringen, um bei Honestas arbeiten zu können?

Unsere vertraglich gebundenen Vermittler kommen aus der Vermögensverwaltung von Banken oder haben entsprechendes Fachwissen. Im Vordergrund stehen Kapitalmarkterfahrung und ein hohes Maß an Berufsethik und Kundenloyalität. Wichtig ist auch die Vernetzung: Der gebundene Agent sollte eine gewisse Anzahl an Kunden haben und akquisitorisches Geschick mitbringen. Wir fragen, wie er an sein Kundenbuch gekommen ist: Hat er sich die Kunden „ersessen“, weil um ihn herum alle rausgeflogen sind? Er soll auch selbst akquiriert haben.

Wie sehen Banken das – dürfen Berater ihre alten Kunden mitnehmen?

Niemand darf einfach seine Kundenlisten mitnehmen. Das würde ja alles ad absurdum führen. Bei einem Wechsel entsteht dann aber natürlich eine Wettbewerbssituation. Da müssen beide Parteien sportlich fair sein. Es ist nicht unüblich, dass Neukunden zunächst kleinere Testmandate einrichten, um dann später vollständig zu wechseln. Manchmal gibt es aber auch tatsächlich Freibriefe der Bank für Kundenbeziehungen, die nicht mehr in die gewünschte strategische Ausrichtung passen.

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