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Konjunkturausblick Gute Aussichten für den Euroraum

Die Wirtschaft des Euroraums erlebt eine leichte zyklische Erholung, die in den nächsten Jahren andauern sollte. Haushalts- und Geldpolitik sind stärker akkommodierend geworden, und die Sorgen wegen der Staatsverschuldung haben nachhaltig nachgelassen, was zu einer Entspannung der Finanzierungsbedingungen geführt hat. Die niedrigeren Ölkosten haben zu einem günstigen Zeitpunkt für eine Unterstützung der Realeinkommen gesorgt, und die Inflation wird allmählich in ihren Zielbereich einschwenken, wenn die Überschusskapazität abgebaut wird. Möglicherweise ist eine Verlängerung des QE- Programms der EZB nötig, vor allem dann, wenn sich die externe Nachfrage stärker abschwächen sollte als erwartet.

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-- Konjunkturflaute hält an, aber nicht überall Anstatt wie in Großbritannien und den USA zurückzugehen, ist die Arbeitslosigkeit im Euroraum in den Jahren nach der Finanzkrise angestiegen, und erst seit Mitte 2013 geht sie allmählich wieder zurück. Mit einer Arbeitslosigkeit, die immer noch deutlich über dem Vorkrisenstand liegt, gibt es mittelfristig großen Spielraum für ein Wachstum oberhalb des Trends, wenn Ressourcen wieder genutzt werden. Die unterschiedliche Entwicklung bei der Beschäftigung sollte auch dazu beitragen, dass Unterschiede bei der Wettbewerbsfähigkeit innerhalb des Euroraums abgebaut werden, wenn der Lohnzuwachs die jeweiligen Bedingungen am Arbeitsmarkt widerspiegelt. --Demografische Faktoren günstiger für Frankreich als für Deutschland Die Entwicklung der Arbeitsbevölkerung ist ein wichtiger Faktor für das Trendwachstum im Euroraum. Unsere Analyse deutet an, dass die beiden größten Volkswirtschaften der Region in den kommenden Jahren wahrscheinlich unterschiedlichen Trends folgen werden. Die relativ hohe Fertilitätsrate und die Zuwanderung in Frankreich werden wahrscheinlich einen dramatischen Einbruch bei der Erwerbsbeteiligung verhindern, auch wenn es hier längerfristig Druck gibt. In Deutschland dagegen wird es wahrscheinlich einen deutlichen Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter geben, und zwar bereits in den nächsten fünf Jahren. Kurzfristig könnten die jüngsten Entwicklungen bei den Flüchtlingszahlen diesen Trend abschwächen.

Kurzfristige Aussichten

--Stabiles BIP-Wachstum in der zweiten Jahreshälfte 2015 Die Entwicklung der Einkaufsmanagerindizes und der quartalsweisen Wachstumsstatistiken decken sich mit der Einschätzung, dass das Wachstumsmomentum in der dritten Jahreshälfte erhalten geblieben ist. Da die Produktion in der letzten volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nach oben revidiert wurde, würde die Wirtschaft 2015 annualisiert um 1,5 Prozent wachsen, falls für das dritte und vierte Quartal eine Rate von 0,3 Prozent gemeldet wird. Diese Einschätzung geht davon aus, dass eine kurzfristig schwächere externe Nachfrage nur begrenzte Auswirkungen auf die Wirtschaft des Euroraums hat.
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