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3 bis 5 Prozent Rendite bei überschaubarem Risiko Welche acht Fondsmanager das Unlösbare lösen

Yudai Hanno, Chefkoch im mit Michelin-Stern ausgezeichnetem Restaurant Ukai-tei in Tokio, widmet sich einem edlen Steak: Deutsche Freunde des Genusses können sich nun Frischfleisch im Abo kommen lassen. Foto: Robert Gilhooly/Bloomberg
Yudai Hanno, Chefkoch im mit Michelin-Stern ausgezeichnetem Restaurant Ukai-tei in Tokio, widmet sich einem edlen Steak: Deutsche Freunde des Genusses können sich nun Frischfleisch im Abo kommen lassen. Foto: Robert Gilhooly/Bloomberg
Es gibt Wege, bei denen man schon nach ein paar Schritten bemerkt, dass es Irrwege sind. So verhält es sich auch bei dem Versuch, diese Titelgeschichte auf die Bahn zu bringen. Es genügten zwei Anrufe, um zu kapieren, dass 5 Prozent Rendite bei überschaubaren Risiken – näher hatten wir es nicht definiert, um Spielraum zu lassen – in den kommenden fünf Jahren einfach nicht zu schaffen sind. „5 Prozent bei niedrigem Risiko? Keine Chance“, sagt einer der befragten Experten, der nicht genannt werden möchte und letztendlich auch keinen Fonds empfahl.

„Wegen des anhaltenden Niedrigzinsumfelds und der Unsicherheiten an den Märkten ist ein Wertzuwachs von jährlich 5 Prozent auf absehbare Zeit nur unter erhöhtem Risiko erreichbar“, stellt Milot Hasaj vom Fondsresearch der Privatbank Sal. Oppenheim klar. „Dazu gehört dann auch das Risiko, dass dieses Ziel in einzelnen Jahren nicht erreicht wird, besonders wenn das Investment von den Schwankungen der Märkte abhängig ist.“

Es macht die Misere deutlich, in der Vermögensverwalter derzeit stecken. Risikofreie Anlagen bringen seit Jahren nur noch geringe laufende Renditen. Alles, was dagegen Renditeaufschläge zeigt, hat immer auch eine gehörige Portion Risiko im Gepäck. Einen Vorgeschmack boten die Turbulenzen im Sommer und Herbst, als die Märkte für Hochzinsanleihen und Aktien innerhalb weniger Tage einbrachen und die Volatilität nach ruhigen Jahren kräftig anzog. Es sind alles Anlagen mit kräftigen und sicheren Ausschüttungen. Aber sie sind nicht dagegen immun, wenn internationale Investoren wieder einmal die Angst packt und sie die Märkte fallen lassen.

Also brachten Anfragen bei Fonds-Selekteuren in erster Linie das große Abwinken. Der Spagat zwischen Risiko und 5 Prozent scheint doch ziemlich groß. Senkt man die Renditeforderung allerdings auf vielleicht 3 Prozent, kommen einige Tipps, welche Fonds auch in den kommenden Jahren trotz steigender Zinsen an den Märkten ansprechende Renditen einspielen könnten.

Die acht interessantesten und/oder ungewöhnlichsten Empfehlungen haben wir auf den kommenden Seiten zusammengetragen. „Mit reinen Rentenfonds dürfte das nicht mehr funktionieren“, meint Michael Wolfrum von Moneymaxx, einem Spezialisten für fondsgebundene Versicherungen. Geeignet dürften Mischfonds mit freier Struktur sein, so Wolfrum. Es müsse möglich sein, zügig und frei zu reagieren.

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Vier der acht Empfehlungen sind solche breit gestreuten, flexiblen Mischfonds. Sie enthalten Positionen, die regelmäßige, überdurchschnittliche Auszahlungen versprechen. Ein Schlüsselwort ist die Risikoprämie. Die jeweiligen Fondsmanager betrachten erzielbare Renditeaufschläge gemessen am einzugehenden Risiko für jeden Markt einzeln. Und greifen zu oder eben nicht. Lukrativ sind in dieser Hinsicht derzeit – natürlich – dividendenstarke Aktien, hochverzinsliche Anleihen und Anleihen aus Schwellenländern.

Beim Global Income Fund von J.P. Morgan Asset Management kommt uns allerdings auch die gute alte Vorzugsaktie als Beimischung unter. Solche Anteilscheine ohne Stimmrecht, dafür aber mit höherer Dividende waren über die Jahre in den Hintergrund des allgemeinen Interesses getreten. Doch heute geht es nun mal um die Ausschüttung, notfalls zulasten des Stimmrechts.

Eine weitere Anlageklasse der Stunde sind Aktien von Immobilien- und Infrastrukturunternehmen. Denn die lohnen sich wieder, nachdem sie vor der Finanzkrise auf überteuerten Immobilien gesessen hatten. Speziell die steuerbegünstigten Real Estate Investment Trusts (Reits) sind heute eine echte Alternative. Noch immer müssen sie mindestens 90 Prozent ihrer Mietgewinne ausschütten, damit sie auf Unternehmensebene steuerbefreit sind. Zwar liegt die Dividendenrendite des globalen Reit-Index von MSCI bei nicht mehr allzu starken 3,5 Prozent, aber das ist nur der Durchschnitt, Perlen gibt es bestimmt noch. Von den Empfehlungen enthalten der J.P.-Morgan-Fonds und der First Private Wealth bedeutende Positionen in Immobilienaktien.
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