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Raus aus dem Euro: Währungsgewinne mit Aussie- und Kiwi-Anleihen

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Währungspaar Euro/US-Dollar

Meistens wird auf das große Währungspaar Euro/US-Dollar geblickt. Nun haben die Amerikaner selbst eine enorme Verschuldung. Die Wirtschaft beweist allerdings in den vergangenen Wochen und Monaten deutliche ihre Stärke. Die Arbeitslosenzahlen fangen langsam an, zu sinken und das Wirtschaftswachstum liegt zwar unter seinem Potenzialwachstum, ist aber dennoch robust.

Da die amerikanische Notenbank eine Nullzinspolitik betreibt, sind die Renditen im Investment-Grade-Bereich (S&P-Rating BBB- oder besser) unattraktiv. Interessant ist der Anleihemarkt in den USA nur im High-Yield-Sektor. Hier sollte man aber zu einem Fonds greifen, da dieser die Risiken besser handeln kann.

Australischer Dollar

Es ist zudem sinnvoll, nicht nur auf das Paar der Leitwährungen zu blicken. Vor allem in den „Nebenwährungspaaren“ sieht man die ganze Schwäche des Euros.

Hier möchte ich die Rohstoffwährung australischer Dollar hervorheben. Das Wirtschaftswachstum ist stark, der Bankensektor ist selbst in den Krisenzeiten von 2008 und 2009 von größeren Problemen verschont geblieben.

Das Wirtschaftswachstum lag 2011 geschätzt bei 1,8 Prozent und war selbst in den Krisenjahren über einem Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt stabil bei rund fünf Prozent und damit bei der Marke, bei der man von Vollbeschäftigung spricht.

Der Euro hingegen befindet sich in einem intakten Abwärtstrend, welcher noch einige Zeit lang anhalten sollte. Meine Empfehlungen sind: Anleihen von guten Schuldnern, wie Commonwealth of Australia (WKN: A1AW1U), Daimler (A1APZX, beide kurzlaufend) und Coca-Cola (A1GZPK, langlaufend).

Neuseeland Dollar

Neuseeland hat mehr zu bieten als Schafe. Folgende Fakten sind zu berücksichtigen: Australien ist der größte Handelspartner der Kiwis. Das Land liefert rund ein Viertel der Exporte nach Australien. Erwähnenswert ist, dass es sich dabei nicht ausschließlich um Agrargüter handelt.

Mittlerweile hat China die USA im Exportranking Neuseelands abgelöst. Das Wirtschaftswachstum musste 2011 aufgrund des großen Erdbebens nach unten korrigiert werden. Man schätzt das Wachstum nur noch auf zwei Prozent.

Für 2012 sieht es allerdings deutlich besser aus. Die Investitionen zum Wiederaufbau Christchurchs werden auf rund acht Milliarden Neuseeland Dollars geschätzt und sollten das Wirtschaftswachstum Neuseelands deutlich ankurbeln.

Die Staatsverschuldung liegt mit 32 Prozent auf sehr niedrigem Niveau. Daher sieht man konsequenterweise auch einen intakten Aufwärtstrend des Kiwi-Dollars zum Euro. Ähnlich wie beim australischen Dollar sollte sich dieser noch eine ganze Zeit fortsetzen. Meine Empfehlungen sind: Keine Anleihen von Banken, stattdessen Schuldner wie Volkswagen (A1GW7T).

Fazit: Es ist wichtig, sich in anderen Währungsräumen zu engagieren, da man damit nicht nur die Risiken besser verteilt, sondern auch Chancen nutzen kann.

Zum Autor: Wolfgang Zillich ist Chef der Premium Asset Management, Vermögensverwalter mit Sitz in Wiesbaden.

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