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Schwellenländerexperten von AB „Chinas Marken boomen durch Binnenkonsum“

Laurent Saltiel (l.), Chief Investment Officer – Emerging Markets Growth, und Sergey Davalchenko, Portfolio Manager beim Asset Manager Alliance Bernstein (AB): „Bei chinesischen Unternehmen sollten Anleger unbedingt auch die Markenanalyse im Auge haben.“
Laurent Saltiel (l.), Chief Investment Officer – Emerging Markets Growth, und Sergey Davalchenko, Portfolio Manager beim Asset Manager Alliance Bernstein (AB): „Bei chinesischen Unternehmen sollten Anleger unbedingt auch die Markenanalyse im Auge haben.“ | Foto: Alliance Bernstein

China-Investoren blicken nervös auf den eskalierenden Handelskrieg mit den USA. Was viele übersehen: Chinas Marken haben sich einen Namen gemacht – und drängen vor allem durch heimischen Konsum bis an die Weltspitze vor, werden dabei aber oft von Investoren missverstanden.

Anleger assoziieren mit China häufig einen billigen Produktionsstandort. Doch viele chinesische Unternehmen haben mittlerweile Spitzenmarken von Weltrang erschaffen, die ihre ausländische Konkurrenz im Heimatmarkt übertreffen. Zeit, dass Anleger sich diese Realität bewusst machen.

Marken sind der Schlüssel zum dauerhaften Geschäftserfolg. Unternehmen mit einem starken Namen genießen enorme Wettbewerbsvorteile und Preismacht. Viele ausländische Anleger in China sehen jedoch nur kurzfristige Finanzdaten und unterschätzen den immateriellen Wert von Marken. Ein grober Fehler, denn Chinas Verbraucher bevorzugen immer öfter die heimischen Marken und lassen die ausländische Konkurrenz links liegen.

Chinesische Marken klettern in globalen Ranglisten nach oben

Bei ihren Finanzprognosen lassen Investoren die Markenanalyse meist außen vor. In China jedoch ist der schnelle Wertanstieg der lokalen Marken ein Schlüsselfaktor für das langfristige Wachstumspotenzial der Unternehmen. Tatsächlich zeigt eine kürzlich vom Werbekonzern WPP durchgeführte Studie: Unter den 100 weltweit führenden Marken befinden sich 15 chinesische Unternehmen. Alibaba und Tencent schafften es sogar in die Top 10. Und: Der Markenwert des Internet-Riesen Tencent wurde höher bewertet als die US-amerikanischen Brand-Ikonen Coca-Cola, Disney und Starbucks zusammengenommen.

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Seit eine chinesische Marke vor zwölf Jahren zum ersten Mal in der Liste der Top 100 auftauchte, ist der Wert der chinesischen Top-Namen in dieser Auflistung um das Vierzehnfache gestiegen und überholte damit die Marken aus den Industrieländern mit einem gewaltigen Vorsprung (Abbildung). Heute machen chinesische Marken 14 Prozent des Gesamtwerts der 100 führenden Marken der Welt aus.

Anleger sollten diese Trends aufmerksam verfolgen. Schließlich haben Unternehmen mit einem starken Brand den Industrieländer-Aktienindex MSCI World laut WPP um Längen geschlagen, denn eine starke Marke hilft, einen langfristigen Wettbewerbsvorteil abzusichern.

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