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Aktualisiert am 08.01.2018 - 15:53 UhrLesedauer: 7 Minuten

Templetons Deutschland-Chef im Interview „Der Templeton Growth war damals ein Geheimtipp“

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Hätte Sie nicht ein paar Mischfonds mehr auflegen sollen, um besser mitmischen zu können?

Berben: Wir haben eine ganze Reihe von Mischfonds. Dazu gehören unsere Franklin Diversified Fonds von Matthias Hoppe, die konkrete Renditeziele und Schwankungsbandbreiten haben, oder auch der Franklin Global Fundamental Strategies Fund, auch Marathon-1-Strategie genannt, in der rund 1,5 Milliarden Euro deutsches Kundengeld liegen. Der Fonds basiert auf einer sehr einfachen und wirksamen Struktur. Er rebalanciert alle drei Monate und ermöglicht Anlegern so ein antizyklisches Investieren. Der Marathon 1 vereint die langfristig erfolgreichen Strategien von drei unserer Investmenthäuser – Templeton, Franklin und Mutual Series – je zu einem Drittel in einem Produkt.

Die Basiswährung der Marathon-Strategie ist der Dollar, und für Deutsche gibt es eine währungsgesicherte Euro-Anteilsklasse. Da gehen aber derzeit für die Sicherung fast 2 Prozent im Jahr drauf. Wie wäre es mit Fonds, die von vornherein aus Euro-Sicht gemanagt werden?

Reinhard Berben, Geschäftsführer von Franklin Templeton in Deutschland, und der Hinterkopf von Redakteur Andreas Harms (Foto: Piotr Banczerowski)

Berben: Wir bieten ebenso eine Reihe von europäischen Aktien- und Rentenfonds, bei denen die Basiswährung der Euro ist. Auch bei den Franklin Diversified Fonds ist das so. Bei den Produkten, deren Fondswährung der US-Dollar ist, können unsere Kunden sehr gut damit leben, entweder über die H1-Klassen die Rendite in Euro bei den genannten Kosten zu übertragen oder einfach zu sagen: Ich nehme den Wechselkurs bewusst in Kauf und sichere nichts ab, weil ich davon ausgehe, dass der US-Dollar gegenüber dem Euro aufwerten wird.

Wichtig ist aber hervorzuheben, dass Währungen enorme Renditebringer sein können, so zum Beispiel in den Fonds von Anleihechef Michael Hasenstab und seinem Team. Unser H1-Hedging bezieht sich auf die Übertragung des Dollar-Ergebnisses in Euro. Diese Sicherung ist wegen der hohen Zinsdifferenz aktuell recht teuer. Dies kann sich auf längere Zeiträume gesehen wieder ändern.

Wie läuft es bei Ihrem Dach-Hedgefonds, dem K2-Fonds?

Berben: Wenn man sich seine Vergleichsgruppe innerhalb der Kategorie für liquide alternative Fonds anschaut, dann ist der Franklin K2 Alternative Strategies mit durchschnittlich 1,8 Prozent im Jahr in der währungsgesicherten Anteilsklasse über drei Jahre einer der besten. Und ein jahrzehntelanger Rückblick in der Hedgefonds-Welt zeigt, dass Anleger mit Hedge-Strategien vor allem dann punkten können, wenn die Zinsen steigen und die Märkte weniger liquide sind. Ich denke, die Zeit ist reif für diesen Fonds.

Und dann?

Berben: Wir sondieren gerade mit Kunden, ob Anteilsklassen mit erfolgsorientierter Vergütung auf Interesse stoßen könnten. Außerdem planen wir in Luxemburg eine offene Plattform, auf der sich institutionelle Anleger ihre eigenen Portfolios aus Hedgefonds zusammenstellen können.

Lassen Sie uns über den Absatz sprechen. In den vergangenen drei Jahren lief es nicht sonderlich gut für Sie.

Berben: Aus Aktienfonds floss Geld ab, weil wir, wie schon erwähnt, nicht so aggressiv bei der Aktien-Rally dabei waren wie etwa ein Growth- oder Tech-Fonds. Hinzu kamen Rückgaben bei den Anleihefonds von Michael Hasenstab. Das Jahr 2017 werden wir dank stetiger institutioneller Zuflüsse aber klar positiv abschließen.

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