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Thomas Straubhaar: „Es gibt keine Alternative zu Sparprogrammen“

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DAS INVESTMENT.com: Zu Europa: Wie lassen sich fiskalpolitisch und wirtschaftspolitisch so unterschiedliche Volkswirtschaften unter einen Hut bringen? Was wäre der erste richtige Schritt?

Straubhaar: Da zwischen den Ländern der Eurozone keine Wechselkursänderungen mehr möglich sind um divergierende Entwicklungen auszugleichen, müssen die einzelnen Länder zunächst einmal selbst an ihren ökonomischen Rahmenbedingungen arbeiten, um ihre relative Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Sicherlich können Sie zusätzlich auf EU-Ebene Hilfe bekommen, was auch in verschiedener Form passiert.

Im Moment wäre es erforderlich, dass die wirtschaftlich stärkeren Länder nicht in dem Tempo ihre Staatshaushalte konsolidieren wie es für die schwächeren erforderlich ist, um die Konjunktur nicht abzuwürgen. Auf mittlere und längere Sicht müssen natürlich die fiskalischen Stabilitätskriterien wieder eingehalten werden.

DAS INVESTMENT.com: Welche sind Ihre wichtigsten Indikatoren, und was sagen sie Ihnen derzeit?

Straubhaar: In so unsicheren Zeiten wie gegenwärtig springen natürlich auch Wirtschaftsindikatoren hin und her. Umso wichtiger ist es, sich nicht auf einzelne Indikatoren zu verlassen, sondern auf möglichst viele zu schauen.

Momentan scheint die Stimmung in der Wirtschaft relativ gut, während die Wirtschaftsforscher pessimistischer sind. Der Grund dafür liegt wohl darin, dass die Unternehmen vornehmlich ihre aktuelle Lage beurteilen und die Ökonomen mehr in die Zukunft zu schauen versuchen. Tatsächlich wird es so sein, dass im laufenden Quartal die deutsche Wirtschaft, gemessen am realen Bruttoinlandsprodukt, deutlich zulegen wird. Anschließend wird die Dynamik aber wieder merklich abnehmen.

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