Value-Aktien Aufwärtspotenzial in Europa
Das Interesse der Anleger an europäischen Aktien hat in den vergangenen Quartalen wieder zugenommen. Aufgrund der derzeit positiven Rahmenbedingungen in Europa ist das neue Interesse aus guten Gründen gerechtfertigt.
Europäische Unternehmen verbuchen insgesamt wieder steigende Gewinne. Bei Anlageentscheidungen sind deshalb insbesondere Fundamentaldaten zu berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund gewinnen aktive europäische Aktienstrategien erheblich an Bedeutung.
Anlegern bietet sich eine potenziell doppelte Chance
Viele Aktienmarkt-Indizes aus aller Welt haben in jüngster Zeit neue Allzeithochs markiert. In Europa liegen die Kurs-Buchwert-Verhältnisse (KBV) jedoch weiterhin unter ihren langfristigen Durchschnittswerten, in einigen Fällen sogar erheblich darunter. Daraus ergeben sich gute Argumente für Value-Chancen in Europa, die von aktiven Managern genutzt werden können.
Wir sehen eine potenziell doppelte Chance. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse in Europa sind zum einen im historischen Vergleich niedrig. Zum anderen lassen sich innerhalb der gesamten Region Anzeichen für eine Erholung der Unternehmensgewinne ausmachen. Die steigenden Aktienkurse liefern erste Signale: Anleger versuchen, sich noch in der Frühphase der konjunkturellen Erholung in den Markt einzukaufen.
Zum Vergleich: Das normalisierte (um kurzfristige saisonale Effekte bereinigte) KGV beträgt für Europa derzeit 19,2. In den USA liegt der Wert bei knapp 29 – ein erstaunlicher Unterschied. Betrachtet man die normalisierten KGVs aus historischer Sicht, so liegt das durchschnittliche KGV in Europa bei 21,5. Es besteht demnach Aufwärtspotenzial für europäische Aktien, das unter Umständen erheblich ausfallen könnte.
Das Potenzial lässt sich ausschöpfen, wenn eine vollständige Erholung der europäischen Unternehmensgewinne von der globalen Finanzkrise der Jahre 2007 bis 2009 eintritt. In anderen Weltregionen ist diese Entwicklung bereits abgeschlossen.