LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 31.03.2017 - 13:43 Uhrin MegatrendsLesedauer: 5 Minuten
ANZEIGE

Wasserkrise in der Stadt Flint Weckruf für besseres Management der Wasserinfrastruktur

Seite 2 / 2

„Es geht darum, dass die Bürger sich darüber bewusst sind, dass eine gewisse Wasserqualität mit entsprechenden Kosten verbunden ist. Es muss klar sein, welche Güte von Dienstleistung der Wasserversorger zu erbringen hat und wer dafür im Endeffekt bezahlt. Wenn die Menschen einen ‚Goldstandard‘ für Trinkwasser benötigen, müssen sie dafür zahlen“, sagt ein Beiratsmitglied. Die wachsende Nachfrage nach Wasseraufbereitungsanlagen für Wohngebäude zeugt davon, dass die Bürger eine größere Eigenverantwortung für die Verfügbarkeit sauberen Wassers in ihren Häusern übernehmen. Die weltweite Nachfrage nach Kleinanlagen zur Wasserreinigung wächst Schätzungen des Marktforschungsunternehmens Freedonia zufolge bis zum Jahr 2019 um 11,6 Prozent jährlich auf ein Volumen von dann 16 Milliarden US-Dollar, insbesondere in Gebieten in denen die Wasserversorgungsinfrastruktur als unzuverlässig angesehen wird.

Bessere Aufsicht und besseres Management notwendig

Die Herausforderung, die Wassersysteme auf eine gesunde Grundlage zu stellen ist jedoch enorm. Viele Staaten und Lokalregierungen stehen vor der Aufgabe, mehr als 100 Jahre alte Wasserleitungen dringend auf einen neuen technischen Standard zu bringen. Bisher wurden sie jahrzehntelang eher schlecht als recht repariert. Investitionen von 3,6 Billionen US-Dollar werden weltweit bis zum Jahr 2030 benötigt, um dies zu bewerkstelligen, wie die OECD schätzt. Was in der Stadt Flint passiert ist, könnte sich durchaus in vielen Gegenden der USA wiederholen. Früher in diesem Jahr wurden in der Stadt Sebring, Ohio, stark erhöhte Werte an Blei und Kupfer im Trinkwasser entdeckt. Daraufhin wurde ein Strafverfahren gegen einen Manager des städtischen Wasserwerks eingeleitet.

Darum glaubt der Beirat des Pictet-Water Fonds, dass der Fall Flint wie ein Katalysator für besseres Ressourcenmanagement und eine verbesserte Aufsicht über öffentliche Wasserversorgungssysteme wirken kann. Viele glauben, dass eine lückenhafte Kommunikation unter staatlichen Behörden und eine mangelhafte Aufsicht des Managements der Wasserversorger falsche Entscheidungen produziert und damit die Kontamination schließlich ausgelöst haben. Das Vertrauen in die Verantwortlichen für öffentliche Gesundheit und Umwelt im betroffenen Gebiet ging vollständig verloren, und es bedarf großer Anstrengungen durch diese Regierungsinstitutionen und viel Zeit, dieses Vertrauen zurückzugewinnen. Die traurige Wahrheit ist, dass diese Krise einfach hätte verhindert werden können – die Verwendung eines chemischen Zusatzstoffes durch den Wasserversorger hätte das Blei von den Haushalten ferngehalten, für lediglich 100 US-Dollar pro Tag.

Flint in Missmanagement
Flint - eine Lektion in Missmanagement

Zusätzlich hat dieser Aufsehen erregende Fall den Behörden klar gemacht, dass Wasserinfrastruktur ein komplexes System ist, das ein professionelles Management benötigt. Städte wie Flint, in denen die Nachfrage nach Wasser zurückgeht und die Bevölkerung schrumpft, haben eine zusätzliche Herausforderung zu meistern. Die Steuereinnahmen sinken, während die laufenden Kosten für die Wasserversorgung weitgehend fix sind. Diese Kommunen müssen häufig ihre Budgets kürzen und die Wasserpreise anheben. Hier können private Wasserversorgungsunternehmen ins Spiel kommen - indem sie ihre umfassende technologische Expertise sowie ihre Managementerfahrung in der Wasseraufbereitung einbringen.

Für die Gesundheit der Bewohner von Flint wird es keine schnelle Lösung geben, auch die Wasserinfrastruktur kann nicht so einfach modernisiert werden. Unsere Fondsbeiräte rechnen damit, dass die Gesundheitsfolgen dort noch lange zu spüren sein werden.

Dieser Beitrag zu erdloser Landwirtschaft könnte Sie auch interessieren.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.