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„Wir haben den Markt für verrückt gehalten“

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DAS INVESTMENT.com: Welches ist Ihr Lieblingsland?

Rogge: Chile hat die beste Zentralbank, den besten Haushalt, eine gute Regierung und niedrige Inflation. Es ist im Grunde ein sehr solides Land.

DAS INVESTMENT.com: Und für den Urlaub?

Rogge: Wenn Sie es dekadent haben wollen, müssen Sie nach Argentinien. Dafür hat Chile die schönere Küste und die beste Fluggesellschaft, Lan. Sie haben relativ neue Flugzeuge und sind äußerst pünktlich. Da kann sich British Airways mal ein Beispiel nehmen.

DAS INVESTMENT.com: Kommen wir zu Ihren Produkten.

Rogge: Wir müssen nutzen, was uns der Markt bietet. Neu und erfolgreich sind Schwellenländerwährungen. Im September 2008 haben wir unsere Angebotspalette um den Emerging Market Currency Fund erweitert und mit null begonnen. Heute verwalten wir darin mehr als 2,5 Milliarden Dollar. Insgesamt haben wir 6 Milliarden Dollar in den Schwellenländern investiert. Ebenfalls sehr gut laufen Credit-Strategien. Die guten und großen Staatsanleihen rentieren bei 2 Prozent. Pensionsfonds in Deutschland und England brauchen aber 5 Prozent, amerikanische sogar 7 Prozent, um ihre Verpflichtungen erfüllen zu können. Wir rechnen deshalb mit einigen neuen Mandaten für Unternehmensanleihen.

DAS INVESTMENT.com: Machen Sie viel mit Derivaten?

Rogge: Nicht mehr. Wir hatten bis 2007 viele Kreditausfallversicherungen. Die haben wir dann alle abgestoßen.

DAS INVESTMENT.com: Indikator oder Bauchgefühl?

Rogge: Eher der Bauch. Wir haben den ganzen Markt für verrückt gehalten und alles mitgenommen, Gewinne und Verluste.

DAS INVESTMENT.com: Aber generell sind Derivate okay für Sie?

Rogge: Wir arbeiten viel mit Futures. Wenn Sie etwa ein komplett neues Portfolio für Chile zusammenstellen wollen, müssen Sie das mit niedrigen Kosten können. Der Cash-Markt ist dafür häufig  ungeeignet, fast so leergefegt wie 2008.
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