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Austritt aus der Europäischen Union Brexit-Referendum schickt Börsen weltweit auf Talfahrt

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Fed dürfte Zinserhöhung verschieben

Unter den anderen Zentralbanken dürfte die US-Notenbank Federal Reserve eine Zinserhöhung verschieben. Dänemark, die Schweiz und Japan könnten an den Märkten intervenieren, um einen heftigen Anstieg ihrer Währungen zu verhindern.

Die nächsten Schritte sind noch nicht klar. Politiker aus Großbritannien und den anderen Ländern Europas müssen mit einer noch nie dagewesenen Situation umgehen.

Großbritannien wird Austritt einleiten

Irgendwann - der genaue Zeitpunkt ist noch umstritten - wird Großbritannien Austrittsverhandlungen einleiten, indem es sich auf den Artikel 50 des Vertrags von Lissabon beruft. Damit wird eine zweijährige Verhandlungsphase eingeleitet.

Wegen dieses relativ engen Zeitrahmens haben auch die Brexit-Befürworter sich dafür ausgesprochen, dies zurückzustellen, bis das Land sich entschieden hat, welche Art von Beziehung es zum Rest der EU haben will.

Finanzbranche besonders betroffen

Besonders vom EU-Aus der Briten betroffen ist die Finanzbranche, die in Großbritannien mehr als 2 Millionen Mitarbeiter beschäftigt und im vergangenen Jahr 66 Milliarden Pfund (81,5 Milliarden Euro) an Steuern zahlte.

Der Status der Londoner City als europäisches Finanzzentrum dürfte untergraben werden, vor allem wenn Großbritannien das Recht auf eine EU-weite Zulassung verliert, mit der Banken mit Sitz in Großbritannien ihre Produkte und Dienstleistungen in der gesamten EU anbieten können.

Ein Viertel der Stellen bedroht

Jamie Dimon, CEO der US-Bank JPMorgan, die 16.000 Mitarbeiter in London und anderen britischen Städten beschäftigt, hat erklärt, dass ein Brexit dazu führen könnte, dass ein Viertel dieser Stellen gestrichen werden könnte. Ähnliche Äußerungen kamen von Morgan Stanley und HSBC.

Zudem könnte die Entscheidung zur Auflösung des Vereinigten Königreichs führen. Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon könnte eine neue Volksabstimmung über Unabhängigkeit für Schottland ins Spiel bringen. Dort hatten 62 Prozent für einen Verbleib in der EU gestimmt. Schwierig wird es auch für Irland, wo die Grenze zwischen der Republik Irland und Nordirland zur EU-Außengrenze wird.

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