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Aktualisiert am 29.04.2013 - 15:19 UhrLesedauer: 4 Minuten

Demographie: „30 Jahre nach 12“

Foto: Thomas K. / photocase.com
Foto: Thomas K. / photocase.com
Nicht einmal 700.000 Kinder kamen im letzten Jahr auf die Welt – 50% weniger als noch im Jahr 1964, dem Höhepunkt der Baby-Boom-Jahre. Die rückläufige Zahl der Neugeburten ist ein Trend, der bereits Ende der 60’er Jahre einsetzte; bekannt geworden als Pillenknick. Gleichzeitig mit der beinahe Halbierung der Geburtenzahlen ging auch die so genannte „Fertilitätsrate“ zurück. Diese Fruchtbarkeitsrate drückt aus, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens zur Welt bringt. 2007 lag sie bei 1,37. Ende der 60’er betrug sie noch 2,6. Die Konsequenz: Die Bevölkerung schrumpft. Damit sie konstant bleibt, wäre eine Fertilitätsrate von 2,1 notwendig. Die biologische Konsequenz dahinter ist einfach: Zwei Partner kommen zusammen und setzen sich idealerweise zweimal fort – dann bleibt die Bevölkerungszahl unverändert.
So aber geht die Bevölkerung Generation um Generation um 30% zurück, denn die knapp 1,4 Kinder pro Partner entsprechen nur 2/3 der zum Bevölkerungserhalt nötigen Kinder. Demographisch betrachtet, analysiert Prof. Herwig Birg, ist es in Deutschland „30 Jahre nach 12“, eigentlich sogar schon etwas später, denn der Pillenknick setzte bereits Anfang der 70’er Jahre ein (Schaubild 1). Diese Entwicklung ist unumkehrbar: Die Frauen, die während der letzten 30 Jahre nicht geboren wurden, können jetzt auch keine Kinder bekommen um die Lücke zu füllen. Selbst wenn die Geburtenrate über Nacht auf 2 ansteigen würde, würde die Bevölkerung in Deutschland bis zum Jahr 2050 weiter schrumpfen.
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