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Ende im Schuldenstreit in Sicht Argentinien einigt sich mit Hedgefonds

Argentinien hat den Schuldenstreit mit einigen seiner hartnäckigsten Gläubigern beigelegt. Nach langen Verhandlungen hat es jetzt einen Kompromiss gegeben, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf den gerichtlich bestellten Vermittler in dem Schuldenstreit Daniel Pollack.

Argentinien hat demnach zugestimmt, einen Vergleich von 4,65 Milliarden US-Dollar (4,25 Milliarden Euro) an seine Gläubiger unter Führung der Hedgefonds Elliott und Aurelius zu zahlen: Diese erhalten damit von dem überschuldeten Land rund 75 Prozent ihrer ursprünglich geforderten Summe. In dieser Woche soll das argentinische Parlament über eine entsprechende Gesetzesvorlage zur Beilegung des Schuldenstreits abstimmen.

Der Einigung vorausgegangen war ein etwa 15 Jahre währender Streit um die Rückzahlung von Staatsschulden nach der Staatspleite Argentiniens im Jahre 2001. Während die meisten Gläubiger auf einen Großteil ihrer Forderungen verzichteten, hatten mehrere US-amerikanische Hedgefonds Verbindlichkeiten des südamerikanischen Landes erworben und versuchten diese gerichtlich durchzusetzen. Die ehemalige argentinische Staatspräsidentin Cristina Kirchner hatte die Hedgefonds im Zuge des Streites als „Aasgeier“ bezeichnet.

Der US-Richter Thomas Griesa hatte zeitweise Zahlungen Argentiniens an andere Gläubiger blockiert und das Land damit eingeschränkt zahlungsunfähig gemacht. Mit der nun erzielten Einigung will das überschuldete Land auf die internationale Kapitalmarktbühne zurückkehren.

Brett Diment, Leiter Emerging-Market-Schulden bei Aberdeen Asset Management kommentiert die Einigung:

„Dieser Schritt ist eine große Last, die von Argentiniens Schultern genommen wurde, und er kommt gerade noch rechtzeitig. Der Rechtsstreit und fehlende Zugang zu internationalem Kapital hatte für Jahre einen erstarrenden Effekt auf das Land. Doch dieses Jahr wurde es mit einem wirklichen finanziellen Engpass konfrontiert. Nun ist der Rechtsstreit beigelegt und das Land sollte wieder Zugang zum Markt erhalten. Es gibt nach wie vor noch vieles, was Argentinien tun muss, um wieder auf einem richtigem wirtschaftlichen Fundament zu stehen, doch die Einigung ist ein großer Schritt in die richtige Richtung.“

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